Pneumologie 2010; 64 - P289
DOI: 10.1055/s-0030-1251211

Virale Bestandteile verstärken die Allergenpräsentation von konventionellen Dendritischen Zellen (cDC)

S Reuter 1, N Dehzad 1, H Martin 1, M Jung 1, A Heinz 1, M Stassen 2, R Buhl 1, C Taube 1
  • 1III. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz
  • 2Institut für Immunologie, Universitätsmedizin Mainz

Mikrobielle Bestandteile können durch ein breites Repertoire an Rezeptoren (z.B. TLR) erkannt werden. Für LPS als TLR4 Ligand konnte bereits eine wichtige Rolle bei der inhalativen Sensibilisierung gegenüber Allergenen nachgewiesen werden. Die Einwanderung von antigen-beladenen DC in die regionalen Lymphknoten stellt einen essentiellen Schritt für die Entstehung einer Immunantwort dar.

Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob virale Bestandteile eine Immunantwort gegenüber einem inhalierten Antigen beeinflussen können. Hierzu wurden Mäuse mit den TLR Liganden LPS (TLR4), R848 (TLR7), bzw. Poly(I:C) (TLR3) in Kombination mit dem Modellantigen Ovalbumin (OVA) intranasal behandelt. Durch die Verwendung fluoreszierender OVA Lösungen wurde mittels FACS Analyse die Migration von antigen-beladenen cDC aus der Lunge in die Lymphknoten untersucht. Die Applikation von Antigen in Kombination mit den TLR Liganden führt zu einer deutlich erhöhten Anzahl an antigen-präsentierenden und prozessierenden cDC in den drainierenden Lymphknoten. Die cDC in den Lymphknoten von TLR Ligand behandelten Tieren zeigen eine erhöhte Expression von ko-stimulatorischen Molekülen. Um die Effektivität der Antigenpräsentation zu untersuchen wurde die Induktion einer spezifischenT-Zellantwort analysiert. Hierzu wurden den Tieren CFSE markierte T-Zellen von OVA transgenen OTI bzw. OTII Tieren i.v. appliziert. Die zusätzliche Behandlung mit TLR Liganden führte im Vergleich zu nur Antigen behandelten Tieren sowohl zu einer verstärkten Proliferation CD4 als auch CD8 positiver T-Zellen. Die Ergebnisse zeigen, dass neben bakteriellen Komponenten auch virale Bestandteile die Aufnahme und Prozessierung von harmlosen inhalierten Antigenen durch DCs beeinflussen können. Die effektivere Präsentation könnte die Induktion einer allergen-spezifischen Immunantwort einleiten.