Pneumologie 2010; 64 - V72
DOI: 10.1055/s-0030-1251255

Prävalenz von komplexer Schlafapnoe bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe

G Weinreich 1, Y Wang 1, S Lang 1, S Bühl 1, S Teschler 1, V Töpfer 1, H Teschler 1
  • 1Ruhrlandklinik Essen

Hintergrund: Die komplexe Schlafapnoe (CompSAS) ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die in den letzen Jahren Gegenstand zahlreicher Studien war. CompSAS tritt auf bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA), bei denen unter CPAP-Therapie die obstruktive Komponente unterdrückt werden kann, jedoch gleichzeitig eine erhöhte Anzahl an zentralen Apnoen beobachtet wird.

Fragestellung: Es wurde in einer retrospektiven Studie die Untersuchung durchgeführt, wie hoch die Prävalenz von komplexer Schlafapnoe bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe ist.

Patienten und Methoden: Es wurden 1034 Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe in der Zeitspanne vom 3. Januar 2008 bis zum 3. März 2009 in einer Polysomnografie untersucht und sämtliche kardio-respiratorischen Parameter bestimmt. Des weiteren wurden die Ko-Morbiditäten und die Medikation erhoben

Ergebnisse: Komplexe Schlafapnoe wurde bei 3,8% der Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe gefunden. Die Patienten mit komplexer Schlafapnoe wiesen einen signifikant erhöhten Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) in der Diagnostiknacht auf. Ko-Morbiditäten wie Hypertonie, KHK, Vorhofflimmern, Schlaganfall und Diabetes mellitus traten in beiden Gruppen in ähnlichem Maße auf.

Schlussfolgerung: Die Prävalenz von komplexer Schlafapnoe lag bei 3,8%. Dieser Wert liegt unter kürzlich veröffentlichten Prävalenzwerten, die in den USA (15,0%) und in Japan (5,7%) bestimmt worden sind.