Pneumologie 2010; 64 - V287
DOI: 10.1055/s-0030-1251267

Differentielle Mobilitätsspektrometrie als Methode zur Messung spezifischer VOC-Fingerprints in der Ausatemluft

G Becher 1, A Hillmann 2, A Kikowatz 3, R Graupner 4, W Steinhaeusser 5, S Marke 6, W Scharff 6
  • 1BecherConsult GmbH
  • 2
  • 3neptuntec
  • 4Graupner Medizintechnik
  • 5CareFusion
  • 6IfU GmbH

Einleitung:

Die differentielle Mobilitätsspektrometrie (DMS) ist eine Spezialform der IMS mit gleichzeitiger Erfassung positiver und negativer Ionen. In Proben der Umluft und der Ausatemluft sind mehrere hundert verschiedene Peaks zu identifizieren, die jeweils konkrete Moleküle (VOCs) bzw. deren Ionen repräsentieren.

Methoden:

Ziel der Untersuchung war, an einem Probandenkollektiv die Durchführbarkeit und Wiederholbarkeit der Messungen mit einer DMs (Fa. CareFusion/Höchberg) zu zeigen.

Die Probanden hatten dazu jeweils eine Ausatmung in ein Sammelrohr durchzuführen. Um externe Einflussfaktoren zu erkennen wurden sowohl Proben der Umgebungsluft als auch Daten zur Lebensweise (aktuelle Ernährung, inhalative Exposition) gesammelt.

Die Untersuchungen erfolgten an 57 Probanden, davon 28männlich und 29 weiblich, das Durchschnittsalter war 43 (20 bis 73), das mittlere Körpergewicht 80kg (48 bis 125) bei einem mittleren BMI von 27 (18 bis 40).

Ergebnisse:

Es wurden sowohl Tagesverläufe als auch Wochenverläufe gemessen. Eine Einzelmessung dauert maximal 5min. Es wurden insgesamt etwa 350 auswertbare Messungen durchgeführt.

Es ist möglich, aus den bei jeder Messung auch in der Umgebungsluft nachweisbaren Peaks spezifische Peaks nachzuweisen, die typisch für den jeweiligen Probanden sind.

Diskussion:

Das verwendete DMS eignete sich im Routineeinsatz zur Detektion von VOCs bei gesunden Probanden. Mit entsprechenden Kontroll- und Vergleichsmessungen können VOCs aus der Umgebungsluft von ausgeatmeten VOC-Mustern unterschieden werden.

Die gegenwärtige Auswertung erfasst typische Muster in den DMs-Spektren („Fingerprints“) die spezifisch für einzelne Probanden sind und wiederholbar zu finden.

Die Auffindung spezifischer Muster bzw. die Korrelation erkannter Muster zu bestimmten Erkrankungen oder anderen Ursachen ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Projektträger Euronorm.