Pneumologie 2010; 64 - V136
DOI: 10.1055/s-0030-1251288

Bestimmung der Immunglobulin E (IgE) – Konzentration im Serum mit verschiedenen Methoden bei Patienten mit Asthma

S Korn 1, D Korczynski 1, M Jung 1, I Haasler 1, C Taube 1, R Buhl 1
  • 1Universitätsklinikum Mainz, Pneumologie

Der monoklonale Anti-IgE-Antikörper Omalizumab ist zur Behandlung des schweren allergischen Asthmas zugelassen. Die Dosierung erfolgt nach den die IgE-Last definierenden Parametern IgE im Serum und Körpergewicht.

Ziel dieser Untersuchung ist der Vergleich verschiedener kommerzieller Messmethoden (Turbidimetrie (Abbott), Fluoreszenz Enzym Immunoassay (Phadia), Chemilumineszenz (Immulite)) zur Bestimmung der IgE-Spiegel im Serum.

Bei 28 Asthma-Patienten (46% weiblich, 43±13 Jahre, FEV1 3,1±1,0 L bzw. 88±22% v. Soll, 92,9% Allergien) wurde das Gesamt-IgE in frischem Serum mit den 3 Methoden bestimmt. Im Median lagen die IgE-Spiegel bei 81,6 IE/ml (Spanne 25–4032,9), 90,6 (5,7–3681,0) und 87,0 (6,0–4435,0) (Abbott, Phadia, Immulite). Die Ergebnisse aller Methoden waren sehr gut miteinander korreliert (Korrelationskoeffizient 98% Abbott vs. Immulite, 99% Phadia vs. Immulite und 99% Abbott vs. Phadia). Dennoch bestanden im intraindividuellen Vergleich sowohl signifikante als auch klinisch und therapeutisch relevante Unterschiede. Die stärksten intraindividuellen Abweichungen zeigten sich zwischen Abbott und Immulite mit einer medianen Differenz von 28,9 IE/ml (Spanne 36,0–402,1, p<0,001). 64,3% der Patienten würden unabhängig von der Messmethode die gleiche Omalizumab-Dosis erhalten. Bei 35,7% (n=10) der Patienten wichen die IgE-Werte so sehr voneinander ab, dass je nach Test eine unterschiedliche Omalizumab-Dosis resultieren würde. 5 der Patienten lagen abhängig von der verwendeten Methode sogar außerhalb des therapeutischen Bereichs und würden so u.U. keine Omalizumab-Therapie erhalten.

Aus diesen Befunden lässt sich schließen, dass IgE-Spiegel im Serum am unteren und oberen Rand des therapeutischen Bereichs sowie nahe der „Sprünge“ der Dosierungstabelle mehrmals bzw. mit verschiedenen Methoden bestimmt werden sollten, um den Einfluss der gewählten Methodik auf Therapieentscheidungen zu minimieren.