Wichtigkeit und Notwendigkeit zur Einführung von Maßnahmen zur Tabakentwöhnung an pneumologischen Akut-Kliniken

Hintergrund:

Maßnahmen zur Tabakentwöhnung finden bislang an pneumologischen Akut-Kliniken nur in sehr geringem Umfang statt, obwohl die Effektivität solcher Maßnahmen, auch von Kurzinterventionen, nachgewiesen ist. Gerade Akut-Kliniken haben jedoch ein enormes Potenzial, Verhaltensänderungen bei ihren Patienten zu bewirken. Durch die Klinikstruktur sind eine Vielzahl von Maßnahmen während des stationären Aufenthaltes von Patienten möglich.

Patienten und Methoden:

Wir befragten im April 2009 40 pneumologische Akut-Kliniken, in Baden-Württemberg, an denen mindestens ein Pneumologe beschäftigt war, mittels eines telefonischen Interviews.

Ergebnisse:

Alle befragten Kliniken bestätigen die Wichtigkeit von Maßnahmen zur Tabakentwöhnung in der Klinik. Nur 50% sehen diese jedoch, vor dem Hintergrund der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, als praktikabel an. 75% der Kliniken ohne eigenes Entwöhnungsprogramm halten die Einführung von Maßnahmen hierzu für sinnvoll. Sie gaben an, dass pro Patient im Median ca. 105min „investiert“ werden sollten, wobei die meisten Kliniken ein Gruppensetting (48,1%) bevorzugen würden. Jeweils 25,9% würden ein Einzelsetting bzw. eine Kombination aus Einzel- und Gruppensetting bevorzugen.

Schlussfolgerungen:

Akut-Klinken bieten ein enormes Potenzial und zahlreiche Möglichkeiten zur Initiierung und Durchführung von Maßnahmen zur Tabakentwöhnung.

Durch eine flächendeckende Einführung solcher Maßnahmen könnte die Zahl der erfolgreich entwöhnten Raucher deutlich erhöht werden.

Es muss nach Rahmenbedingungen gesucht werden, die es einer größeren Zahl von Kliniken ermöglicht, sinnvolle Maßnahmen zur Tabakentwöhnung einzuführen.