Pneumologie 2010; 64 - P359
DOI: 10.1055/s-0030-1251298

Alkohol- und Nikotinentzug vor großen Thoraxchirurgischen Eingriffen senken die postoperative Mobidität

J Sklarek 1, M Lindner 1, C Bubulji 1, B Mielach-Abt 2, R Hatz 1
  • 1Asklepios Fachkliniken München, Gauting Klinik für Thoraxchirurgie
  • 2Klinik für Psychiatrie

Nachdem Raucher und Alkoholiker nach großen resezierenden thoraxchirurgischen Eingriffen eine höhere postoperative Morbidität im Gegensatz zu nicht abhängigen Patienten zeigten empfehlen wir diesen Patienten eine Alkoholentgiftung in der auf dem Gelände befindlichen psychiatrischen Klinik oder eine 2 wöchige Nikotinkarenz mit Raucherentzug an unserer Klinik. Dies hat auch eine Konsequenz, eine Operabilität bei einer schlechten Lungenfunktion zu erreichen. Der Nikotinentzug außerhalb der Klinik gelang nur in einem Fall, so dass wir den Entzug stationär durchführen. Die Patienten werden durch einen Psychologen und eine spezielle Atmungstherapeutin betreut. Außerdem erfolgt die regelmäßige Teilnahme an unseren Lungengruppen. Die Entgiftung der Alkoholkranken erfolgt stationär innerhalb von 3–5 Tagen. Wir konnten durch den präoperativen Entzug die postoperative Morbidität senken und bis auf 2 Patienten, die keine Besserung der Lungenfunktionsparametern der Operation zuführen. Zwar führt der Entzug zwar zu einer Verlängerung des prästationären Aufenthaltes, was aber durch eine Reduktion der postoperativen Morbidität und dem damit verbundenen reduzierten postoperativen Aufenthaltes nahezu kompensiert wird.