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DOI: 10.1055/s-0030-1251313
Unterschiede in der Expression antimikrobieller Peptide bei Nachweis von RSV und Influenza A bei Patienten mit COPD
Die chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) gewinnt mit ihrer heute schon hohen Morbiditäts- und Mortalitätrat zunehmend an medizinischer und volkswirtschaftlicher Bedeutung.
In letzter Zeit konnten eine Reihe neuer Erkenntnisse über die Rolle viraler Erreger im Rahmen der COPD und deren akuter Exazerbationen gewonnen werden.
Die Immunabwehr des Organismus umfasst neben den bereits länger bekannten Abwehrmechanismen auch die große Gruppe der antimikrobiellen Peptide.
Diese besitzen sowohl die Immunabwehr verknüpfende als auch direkt antimikrobielle Aktivität.
Die Expression der Alpha-Defensine (HNP 1–3) und des humanen Beta-Defensins (h-BD2) im Rahmen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung abhängig von derer Aktivität zu untersuchen war Ziel der Arbeit.
Es zeigte sich eine unterschiedliche Expression der Defensine in Abhängigkeit des nachgewiesenen Virus.
Insgesamt konnte eine erhöhte Defensin-Produktion bei positivem Virusnachweis aufgezeigt werden (p=0,027). In der Kontrollgruppe (stabile COPD) war die Defensinproduktion bei Virusnachweis erniedrigt (p=0,051). In der Gruppe der Exazerbierten fiel die Defensinproduktion bei Nachweis von RSV ebenfalls niedriger aus als bei der Gruppe der Virus-negativen (p=0,042).
Bei Nachweis von Influenza A waren jedoch tendenziell erhöhte Defensin-Level nachweisbar (p=0,062).
Möglicherweise sind die Unterschiede in der Defensinexpression auf verschiedene Rollen der Viren im Rahmen einer COPD zurückzuführen. Die erhöhte Expression bei Nachweis von Influenza könnte auf inflammatorische Prozesse im Rahmen einer viralen Exazerbation
durch dieses Virus hinweisen. Die erniedrigte Produktion bei Nachweis von RSV könnte die Hypothese einer RSV-Kolonisation und damit Schwächung der Immunabwehr unterstützen.