Pneumologie 2010; 64 - P165
DOI: 10.1055/s-0030-1251349

Einfluss des Gasvolumens auf die Reproduzierbarkeit der HZV-Messung mittels Inertgas-Rückatmung bei Patienten mit Lungenerkrankungen

F Trinkmann 1, F Kraus 1, M Borggrefe 1, J Kaden 1, J Saur 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, I. Medizinische Klinik

Hintergrund: Das Herzzeitvolumen (HZV) als wichtiger Parameter ist im klinischen Alltag schwierig zu bestimmen. Die nicht-invasive Messung mittels Inertgas-Rückatmung (IGR) lieferte vielversprechende Ergebnisse, wobei das Volumen des Rückatmungsbeutels (Vb) einen wichtigen Einflussfaktor vor allem bei repetitiven Messungen darstellt. Bei eingeschränkter Ventilation könnte die Messung jedoch durch eine unvollständige Entleerung des Mischbeutels beeinflusst werden. Das Ziel unserer Studie war es daher, den Einfluss verschiedener Vb auf die Reproduzierbarkeit der IGR zu evaluieren.

Methoden: Wir ermittelten das HZV bei Patienten mit Obstruktion (Gruppe A), Restriktion (Gruppe B) und gesunden Kontrollen (Gruppe C). Dabei wurden Doppelmessungen für Vb=2200ml, 1700ml und 1200ml vorgenommen. Die Bestimmung der Lungenfunktion erfolgte mittels Ganzkörperplethysmografie. Die Beurteilung der Reproduzierbarkeit erfolgte mittels Bland-Altman-Analyse, Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mittels ANOVA untersucht.

Ergebnisse: Das Gesamtkollektiv umfasste 45 Patienten im Alter von 26 bis 88 Jahren, davon 12 Patienten mit Obstruktion (FEV1 52±21%) und 11 Patienten mit Restriktion (VC 61±16%). Das mittlere HZV unterschied sich weder zwischen den einzelnen Gruppen (p=0,1), noch bei den verschiedenen Vb (p=0,2) statistisch signifikant. Die mittlere Abweichung zwischen den Doppelmessungen betrug 0,2±0,9l/min für Vb=2200ml, 0±0,7l/min für Vb=1700ml und 0,3±0,7l/min für Vb=1200ml. Es fand sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen für die unterschiedlichen Vb=2200ml (p=0,7), 1700ml (p=0,4) und 1200ml (p=0,2; siehe Abbildung).

Schlussfolgerung: Die Reproduzierbarkeit der IGR wird nicht durch die Größe des Beutelvolumens beeinflusst, so dass dieses im Bereich zwischen 1200 und 2200ml variiert werden kann. Dies ist vor allem dann bedeutsam, wenn eine Volumenreduktion auf Grund nicht vollständiger Entleerung des vorgegebenen Volumens erfolgen muss.

Abb. 1