Pneumologie 2010; 64 - P370
DOI: 10.1055/s-0030-1251398

Therapie Compliance bei Schlafapnoe-Patienten – Ergebnisse einer multizentrischen Studie in Deutschland

A Blau 1, T Böhme 1, T Penzel 1 I Fietze 1 im Auftrag der AG Apnoe der DGSM
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Schlafmedizin

Einleitung: Standardtherapie der obstruktiven Schlafapnoe ist die nächtliche Überdruckbeatmung. Für einen Behandlungserfolg ist eine ausreichende Compliance notwendig. Ziel dieser nationalen multizentrischen Studie ist es, eine Aussage über die Therapiebereitschaft der Patienten zu treffen, sowie beeinflussende Faktoren zu identifizieren.

Methodik: Im Jahr 2008 wurde von 1414 Patienten mit der Diagnose Schlafapnoe, die einer nächtlichen Überdruckbeatmung zugeführt wurden ein Fragebogen zur subjektiven Compliance in 6 Schlafzentren ausgefüllt. Zielparameter war die subjektive Nutzungszeit pro Woche bzw. Nacht. Ergänzende Fragen wurden zu vorhandenen Nebenerkrankungen, zu nicht erwünschten Wirkungen, stattgehabten ärztlichen Kontrollen, dem Therapieerfolg und der Zufriedenheit mit der Betreuung gestellt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche subjektive Nutzungszeit pro Woche beträgt 6,58 Tage und pro Nacht 6,38 Stunden. Eine Nutzung auf Reisen bejahten 1002 Patienten. 84% aller Befragten gaben eine Verringerung bzw. das Verschwinden der Symptome an. Reizung und Trockenheit der Schleimhäute, vermehrte Infekte oder Blähungen klagten 312 Betroffene (23%) während 970 (69%) Patienten nicht erwünschte Wirkungen der Therapie verneinten. Von den Patienten, die dieses berichteten, befanden sich nur 2% in schlafmedizinischer Betreuung, im Gegensatz zu 21% ohne Nebenwirkungen.

Diskussion: Die durchschnittliche Nutzungszeit entspricht den Empfehlungen für eine optimale Therapie und einer hohen Compliance. Begünstigende Faktoren sind die Besserung der spezifischen klinischen Symptomatik und geringe nicht erwünschte Wirkungen. Ressourcen liegen in einer optimalen ärztlichen Nachbetreuung der Betroffenen.