Pneumologie 2010; 64 - P116
DOI: 10.1055/s-0030-1251403

Dosisselektion für Indacaterol: Anwendung eines Adaptive-Seamless-Designs in einer klinischen Studie zur COPD

H Magnussen 1, A Iqbal 2, B Kramer 3, M Higgins 2, D Lawrence 2
  • 1Pneumologisches Forschungsinstitut, Krankenhaus Großhansdorf
  • 2Novartis Wimblehurst Road, Horsham, West Sussex, UK
  • 3Novartis Pharmaceuticals, East Hanover, NJ, USA

Indacaterol (IND) ist ein neuartiger ultralang wirksamer β2-Agonist mit einmal täglicher (OD) Inhalation, der zur Behandlung von COPD entwickelt wird.

Methode: In einer mehrstufigen Phase-II/III-Studie im „Adaptive-Seamless-Design“ wählte ein unabhängiges Gremium auf der Grundlage von Daten einer ersten Stufe (≥2 Wochen Behandlung) zwei Dosierungen IND aus, die in einer zweiten Stufe (26 Wochen Behandlung) weiter untersucht wurden. Die Auswahl basierte auf der Sicherheit und Wirksamkeit von IND (trough-FEV1 und AUC für den FEV1 von 1–4h nach der Anwendung an Tag 14 vs. Formoterol, Tiotropium und Placebo). Die Indacaterol-Dosen wurden anhand der Parameter X (trough-FEV1) und Y (FEV1 AUC1–4h) beurteilt, wobei X die größte der Differenzen Tiotropium-Placebo oder Formoterol-Placebo oder 120ml (minimale klinisch relevante Differenz) und Y die größte der Differenzen Tiotropium-Placebo oder Formoterol-Placebo war.

Ergebnis: Patienten mit moderater bis schwerer COPD wurden randomisiert einer Behandlung mit Indacaterol 75µg (n=115), 150µg (n=111), 300µg (n=114) oder 600µg OD (n=111), Placebo (n=119), Formoterol 12µg zweimal täglich (n=112) oder open-label Tiotropium 18µg OD zugeteilt (n=119).

Der größte Wert für die FEV1 am Ende des Dosisintervalls (X) betrug 140ml (Tiotropium-Placebo) und wurde bei allen Dosen von der Differenz IND-Placebo übertroffen. Der größte Wert für die FEV1 AUC1–4h (Y) betrug 220ml (Formoterol-Placebo) und wurde für Dosen IND ≥150µg von der Differenz IND-Placebo überschritten. Daher wurde IND 150µg (niedrigste effektive Dosis) und 300µg (nächst höhere) in Stufe 2 fortgeführt. Es gab keine Sicherheitssignale im Zusammenhang mit diesen Dosierungen. Die Ergebnisse von Stufe 2 werden an anderer Stelle beschrieben.

Fazit: ehrstufige Studien im „Adaptive-Seamless-Design“ und klaren Selektionsregeln sowie einem unabhängigen Gremium, das die Auswahl trifft, können ein wichtiger Bestandteil des Entwicklungsprozesses von Arzneimitteln sein.