Pneumologie 2010; 64 - P313
DOI: 10.1055/s-0030-1251420

Deutsche Pilotstudie zur Lungenvolumenreduktion mittels Thermoablation (BTVA) bei Patienten mit heterogenem, oberlappenbetontem Lungenemphysem

R Eberhardt 1, B Schmidt 2, M Wagner 3, D Gompelmann 1, JH Ficker 3, FJF Herth 1
  • 1Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 2Charite Mitte Berlin
  • 3Klinikum Nürnberg

Einleitung:

Eine endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR) kann bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem Lungenfunktion und Belastbarkeit verbessern. Eine neue Methode stellt die Thermoablation mittels Wasserdampf (BTVA) bei Patienten mit oberlappenbetontem Lungenemphysem dar.

Methoden:

11 Patienten in drei Zentren wurden eingeschlossen. 3 Patienten wurden mit einer Energiedosis von 5cal/g behandelt, bevor 8 Patienten (4 weiblich, 4männlich, 59,2 Jahre) mit der geplanten Zieldosis von 10cal/g unilateral therapiert wurden. Primäre Endpunkte waren Machbarkeit und Sicherheit. Änderungen in der Lungenfunktion, der Lebensqualität (SQRG) und der Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest (6-MWT) wurden nach 30, 90 und 180 Tagen untersucht.

Ergebnisse:

Alle 11 Patienten konnten technisch erfolgreich behandelt werden. Insgesamt wurden ein Pneumothorax, einmal schwere Hämoptysen, die spontan sistierten, sowie eine deutliche inflammatorische Reaktion im behandelten Lappen bei 5 von 11 Patienten, die eine antibiotische Therapie notwendig werden ließ, beobachtet.

Vor Thermoablation lag in der Hochdosisgruppe die FEV1 bei 0,83l (0,54–1,12l), das Residualvolumen bei 5,4l (4,6–6,3l) und die Gehstrecke im 6-MWT bei 246m (145–410m). Nach BTVA wurde eine Volumenabnahme des behandelten Lungenlappens von 51%, eine Zunahme der FEV1 von 20,2%, eine Verbesserung im SGRQ um 10,9 Punkte sowie eine Verbesserung der Gehstrecke um 39m (13,4%) beobachtet.

Schlussfolgerung:

Die endoskopische Thermoablation zur ELVR ist technisch machbar und zeigt ein akzeptables Sicherheitsprofil. Nach Abklingen der postinterventionellen Inflammation zeigte sich bei den Pati eine Verbesserung sowohl der Lungenfunktion als auch der Belastbarkeit und der Lebensqualität. Weitere prospektive Studien zum Nachweis der Effektivität dieser Methode sind jedoch notwendig.