Pneumologie 2010; 64 - V269
DOI: 10.1055/s-0030-1251446

Eine Begleitmedikation mit Cineol reduziert die Exazerbationsrate bei Patienten mit COPD

H Worth 1, C Schacher 1, U Dethlefsen 2
  • 1Medizinische Klinik 1, Klinikum Fürth
  • 2MKL Institut für klinische Forschung, Aachen

Die Auswirkungen des auch antiinflammatorisch wirksamen Mukopharmakons Cineol auf die Exazerbationsrate wurden an 242 COPD-Patrienten (Alter 62,2 Jahre, FEV1: 55% Soll) in einer randomisierten, placebo-kontrollierten, multizentrischen Doppelblindstudie untersucht. Frequenz, Dauer und Schwere der Exazerbationen unter einer Begleittherapie mit 3×200mg Cineol pro Tag oder Placebo wurden über die 6 Herbst- und Wintermonate analysiert, ferner Symptomatik sowie Kenngrößen der Lebensqualität (SGRQ) und der Lungenfunktion.

Ergebnisse:

  • Die Exazerbationsrate lag mit 28,2% in der mit Cineol behandelten Patientengruppe gegenüber 45,5% unter Placebo signifikant niedriger (P=0,007). Ebenso waren Schwere und Dauer der Exazerbationen unter Cineol geringer (p=0,0012).

  • Dyspnoe am Morgen (p=0,0416) und in Ruhe (0,016), nicht aber die Belastungsdyspnoe wurde unter der Medikation mit Cineol seltener geäußert als unter Placebo.

  • Der Symptomscore des SGRQ besserte sich in der mit Cineol behandelten Gruppe (p=0,0224).

  • Gegenüber Placebo führte Cineol zu einer tendenziellen, nicht signifikanten Zunahme der FEV1 um 0,08 Liter (p=0,063).

  • Relevante oder statisch signifikant häufigere unerwünschte Effekte wurden unter Cineol gegenüber Placebo nicht beobachtet.

Eine Begleittherapie mit Cineol führt somit zu einer Reduktion der klinischen Symptomatik und der Exazerbationsrate bei Patienten mit COPD.