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DOI: 10.1055/s-0030-1251450
Reaktionen des angeborenen Immunsystems beim Schwein nach Aerosolinfektion mit Actinobacillus pleuropneumoniae
Abwehrmechanismen des angeborenen Immunsystems sind entscheidend für die Schwere oder Milde des Krankheitsverlaufes bei der Actinobacillus-Pleuropneumonie des Schweines. Daher wurden vor und an den Tagen 4 und 21 nach der Aerosolinfektion in der bronchoalveolären Lavage (BALF) die Akute-Phase-Proteine Haptoglobin (Hp), C-reaktives Protein (C), Pig Major Acute Phase Protein (MAP), Serum Amyloid A (SAA) und das Lipopolysaccharid-bindende Protein (LBP) bestimmt. Hp, C, MAP und SAA zeigten einen signifikanten Konzentrationsanstieg im Serum und bis auf SAA auch in der BALF am 4. Tag nach der Infektion. Die Hp-Konzentrationen stiegen in der BALF bis zum 21. Tag noch weiter an, so dass eine lokale Expression, z.B. in Bronchialepithelzellen, vermutet wird. Die Konzentrationen des LBP ließen keine Tendenz erkennen. In Nasenschleimhaut, Tonsilla pharyngea, Trachea, Lungenlymphknoten und Lungengewebe gesunder und erkrankter Schweine erfolgte die Darstellung PR-39-positiver Zellen mit der Immunhistochemie. Es ist bekannt, dass das antibakterielle Peptid PR-39 beim Schwein von neutrophilen Granulozyten gespeichert und abgegeben wird. Der immunhistochemische Nachweis dieses Peptids spricht dafür, dass auch andere Zellen an der Bildung, Speicherung oder Aufnahme dieses Peptids beteiligt sind. In gesundem Lungengewebe lag eine nahezu homogene Verteilung PR-39-positiver Zellen vor. Morphologisch ähnelten diese Zellen den Typ-II-Pneumozyten. In pneumonisch verändertem Gewebe waren massenhaft PR-39-positive Zellen zu erkennen. Im Lungenlymphknoten und anderem lymphatischen Gewebe des oberen Respirationstraktes lagen bei gesunden wie kranken Schweinen massenhaft PR-39-positive Zellen rings um die Reaktionszentren der Sekundärfollikel vor.