Rofo 2010; 182 - RKSP210_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252143

PTA und Stentversorgung von abgangsnahen Stenosen und Verschlüssen im Aortenbogenbereich

K Mathias 1
  • 1Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Dortmund

Aus dem Aortenbogen entspringen unmittelbar der Tr. brachiocephalicus, die linke A. carotis communis und subclavia. Zu den abgangsnahen Arterien zählen weiterhin Aa. vertebrales, rechte A. subclavia und carotis communis, die bei Gefäßvarianten aus dem Aortenbogen abgehen können. Stenosen und Verschlüsse werden überwiegend durch Arteriosklerose verursacht. Differenzialdiagnostisch ist an andere Ursachen wie die fibromuskuläre Dysplasie, das Takayasu-Syndrom, radiogene, postoperative und postraumatische Gefäßschäden sowie Dissektionen zu denken. Mehrgefäßerkrankungen sind häufig. Grundsätzlich werden nur symptomatische Patienten behandelt. Eine Ausnahme sind Patienten, bei denen eine der A. mammaria vorgeschaltete Stenose beseitigt werden soll, um das Gefäß zur koronaren Revaskularisation zu nutzen. Für die Eingriffsplanung ist eine Schnittbilddiagnostik empfehlenswert, die die anatomischen Gegebenheiten darstellt, den Stenosegrad und das Ausmaß der Gefäßverkalkung überprüft. Der Eingriff selbst erfolgt in Lokalanästhesie nach dualer Plättchenfunktionshemmung. Bei der Behandlung sind koaxiale Systeme (lange Schleuse, Guidingkatheter) erforderlich, da eine angiographische Kontrolle vor Dilatation und Stentplatzierung nötig ist. Fast immer werden Stents implantiert, da sie ein besseres Therapieresultat erzielen als eine einfach Ballondilatation. Bei der A. vertebralis kann die Rezidivrate durch DES verbessert werden. Bei den ostialen Stenosen sollten ballon-expandierbare Stents verwendet werden, da sie genau platziert werden können. An Komplikationen können Verschlüsse, Dissektionen, Embolisationen und Rupturen auftreten. Bleibende Schäden liegen unter 5%. Die Rezidivrate beläuft sich in Abhängigkeit von der Arteriengröße auf 5 bis 25%. Symptomatische Rezidive werden am besten wieder endovaskulär behandelt.

Lernziele:

Gefäßanatomie, Krankheitsbilder, Behandlungsindikationen, Durchführung der endovaskulären Therapie, klinische und anatomische Ergebnisse, Komplikationen und Rezidive

Korrespondierender Autor: Mathias K

Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Beurhausstraße 40, 44123 Dortmund

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