Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1252607
Detektion des Leukotrien-Rezeptors CysLT1R mit target-spezifischen Nah-Infrarot-Fluorophor-gekoppelten Sonden zur Diagnose von Inflammationen
Ziele: Leukotrien D4-Rezeptor CysLT1R wird in Monozyten und Makrophagen nach Aktivierung durch IL-13 und IL-4 exprimiert und dient somit als Marker für frühe molekulare Veränderungen in inflammatorischen Prozessen. Zur bildgebenden Darstellung dieses Proteins sollen spezifische Antikörper mit Nah-Infrarot-Fluorophoren gelabelt und die Sonden charakterisiert werden. Methode: Ein polyklonaler Kaninchen-CysLT1R-Antikörper (CysLT1R*DY-734) oder ein unspezifischer Kaninchen-Antikörper (IgG*DY-734) wurden an NHS-Ester des NIR-Fluorophors DY-734 (Dyomics, Jena) gekoppelt. Aus beiden Antikörpern hergestellte Fab-Fragmente (Fab-CysLT1R*DY-734, Fab-IgG*DY-734) wurden ebenfalls zur Kopplung eingesetzt. Die synthetisierten Sonden wurden in vitro mittels Durchflusszytometrie in CysLT1R-positiven (HL-60) und negativen (BJ) Zellen getestet. Die Kontrastmittel wurden in vivo/ex vivo durch Bestimmung der NIR-Fluoreszenz im Kleintier-Imaging-System Maestro™ 2.2 anhand eines Zymosan A-induzierten Ohrödem-Modells in Mäusen untersucht. Ergebnis: Mittels Durchflusszytometrie mit einem FITC-konjugierten Sekundärantikörper konnte eine Bindung von CysLT1R*DY-734 und IgG*DY-734 in HL-60, aber nicht in BJ Zellen nachgewiesen werden. In vivo zeigte CysLT1R 6h nach Injektion der Sonde eine zweifach höhere Fluoreszenzintensität als IgG*DY-734. Fab-CysLT1R*DY-734 zeigte ebenfalls eine stärkere Bindung als Fab-IgG*DY-734. Die Untersuchung der Biodistribution durch Bestimmung der Fluoreszenintensität einzelner Organe ex vivo weist auf eine Eliminierung der Volllängen-IgG-Sonden auf hepatischem und der Fab-Sonden auf renalem Wege hin. Schlussfolgerung: NIR-Fluorphor-gekoppelte Sonden gegen den Rezeptor CysLT1R weisen sowohl in vitro und in vivo eine Bindung an das Target auf. Mithilfe eines solchen Kontrastmittels könnten in Zukunft die frühe Diagnose inflammatorischer Erkrankungen und somit die Möglichkeiten für die Therapie verbessert werden.
Korrespondierender Autor: Busch C
Institut f. Diagnostische u. Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Jena, Experimentelle Radiologie, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
E-Mail: Corinna.Busch@med.uni-jena.de
Molekulare Bildgebung - Inflammationen - Nah-Infrarot-Fluoreszenz-gelabelte Antikörper