Rofo 2010; 182 - WI_PO12
DOI: 10.1055/s-0030-1253016

Vergleich von 64-Zeilen-MSCT und 3 Tesla-MRT mit Diffusionswichtung bei der Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms

B Maiwald 1, D Lobsien 1, Th Kahn 1, P Stumpp 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Ziele: Vergleich der diagnostischen Genauigkeit der 64-Zeilen-Computertomographie (CT) mit der 3-Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT) unter Verwendung von Gd-EOB-DTPA Dinatrium (Primovist®) mit zusätzlicher diffusionsgewichteter Bildgebung bei der Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms. Methode: Bei 10 Patienten (mittleres Alter: 65,4 Jahre, 9Männer, 1 Frau) mit vermutetem oder nachgewiesenem HCC wurde ein 3-Phasen-Leber-CT mit Iopromid (Ultravist®) durchgeführt. Nach Aufklärung und mit Einverständnis der Patienten wurde am selben bzw. innerhalb der nächstfolgenden Tage (mittlere Zeitspanne: 4,5 Tage) eine zusätzliche MRT-Untersuchung bei 3 Tesla mit Gd-EOB-DTPA Dinatrium durchgeführt. Zwei geblindete Radiologen evaluierten die anonymisierten Aufnahmen unabhängig voneinander. Dabei wurden Anzahl, Größe und Lokalisation suspekter Herde, Bildqualität und Diagnosesicherheit ausgewertet. Die Ergebnisse der Radiologen wurden mit der Histologie nach operativer Tumorresektion oder Biopsie (Goldstandard) bzw. durch follow-up- oder ergänzende bildgebende Untersuchungen (z.B. Angiographie) verglichen. Ergebnis: Im MRT wurden mehr Läsionen pro Patient detektiert (4,0 vs. 2,9 im CT). Die Läsionsgröße war mit einem mittleren Durchmesser von 32,3mm im MRT gering größer als im CT mit 30,4mm, dafür aber stärker gestreut (Spanne zwischen den Sequenzen: 32–42mm für Auswerter 1 und 24,2–30,4mm für Auswerter 2). Die Detektierbarkeit war bei beiden Verfahren ähnlich (2,1 und 2,2, auf einer 5-Punkte Likert-Skala). Die Bildqualität wurde im CT etwas besser eingeschätzt (1.6 vs. 2.1 für das MRT auf einer 5-Punkte-Likert-Skala, wobei 1 exzellent und 5 inakzeptabel ist). Schlussfolgerung: Das 64-Zeilen CT liefert eine bessere Bildqualität als das 3-T MRT, detektiert allerdings weniger Läsionen pro Patient.

Korrespondierender Autor: Maiwald B

Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig

E-Mail: bettina.maiwald@medizin.uni-leipzig.de