Dtsch Med Wochenschr 2010; 135(21): 1087
DOI: 10.1055/s-0030-1253705
Korrespondenz | Correspondence
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Abnahme von Blutkulturen

Blood culture collectionG. Weidemann, S. Schimanski
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 May 2010 (online)

Zum Beitrag in der Dtsch Med Wochenschr 2010; 135: 355–358

Die Autoren demonstrieren bildlich und im Text die venöse Entnahme und die Beimpfung der Blutkulturflasche durch ein konventionelles Entnahmesystem mit ungeschützter Kanüle. Im Hinblick auf die Arbeitssicherheit ist zwingend die TRBA 250 zu beachten! Diesbezüglich stehen seit einiger Zeit sichere und praktische, kommerzielle Entnahmesysteme auch für Blutkulturflaschen zur Verfügung (z. B. mit Schutzkappe). Außerdem wird die Kontaminationsrate durch diese Systeme reduziert und damit die diagnostische Qualität verbessert. Das in dem Artikel beschriebene Prozedere entspricht nicht dem aktuellen Standard.

Es ist richtig, dass die Beimpfung der anaeroben Flasche ohne wesentliche Belüftung stattfinden sollte. Deshalb wäre eine praktische Anweisung zur Reihenfolge zweckdienlich: Zuerst die aerobe, dann die anaerobe Flasche beimpfen. Spezielle weitere Maßnahmen zur Entlüftung sind nicht notwendig.

Zu kritisieren sind auch die unverbindlichen Angaben zur Transport- und Lagerungszeit. Wir halten insbesondere eine prolongierte Lagerung bei Raumtemperatur für nicht akzeptabel, da sie unter Umständen zu einem klinisch relevanten Sensitivitätsverlust der Blutkulturdiagnostik führen kann.

In dem Artikel gehen die Autoren unter anderem auf die Blutkulturdiagnostik bei Kindern bzw. auf die Fungämiediagnostik ein. Allerdings werden die speziellen pädiatrischen bzw. für die Pilzdetektion optimierten Blutkulturflaschen nicht erwähnt. Diese speziellen Behälter bieten unter den entsprechenden Bedingungen große Vorteile bezüglich der Detektionsrate.

Dr. G. Weidemann
Dr. S. Schimanski

Institut für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie, Klinikum Bayreuth

Phone: 0921/400-3140 /-3141

Fax: 0921/400-3139

Email: sven.schimanski@klinikum-bayreuth.de

    >