Rofo 2010; 182(6): 463
DOI: 10.1055/s-0030-1254285
Brennpunkt

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Unilaterale Spondylolyse - Differenzierte Diagnose mit Röntgen und MRT

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Publication Date:
01 June 2010 (online)

 

Die eher seltene unilaterale Spondylolyse zeigt sich in Röntgen-Schrägaufnahmen anhand der direkten Zeichen ("Hundehalsband"). Dennoch wird die einseitige knöcherne Unterbrechung in der Pars interarticularis häufig aufgrund eines fehlenden klinischen Verdachts oder nicht optimaler Röntgenaufnahmen übersehen. Park et al. haben nun Röntgen- und MRT-Aufnahmen der oberen und unteren Lumbalsegmente danach bewertet, wie man sie für die Diagnose nutzen kann. AJR Am J Roentgenol 2010; 194: 207-215

Für die retrospektive Studie wurden 63 Patienten mit einem mittleren Alter von 41,5 Jahren in 2 Gruppen eingeteilt: Patienten mit Schädigungen der oberen lumbalen Wirbelkörper L1-L3 bildeten die eine, diejenigen, bei denen die unteren Segmente, L4 und L5, betroffen waren die andere Gruppe. Die Röntgenuntersuchung umfasste a.-p.-, laterale und Schrägaufnahmen. Für die MRT-Bilder wurden im 1,5-T-System axiale und sagittale Ebenen aufgenommen.

Die Patienten dieser Studie mit unilateraler Spondylolyse der oberen lumbalen Wirbelkörper waren mit durchschnittlich 33,9 Jahren (Range 5-69 Jahre) signifikant jünger als die Teilnehmer mit Schäden der Segmente L4 und L5 (Durchschnittsalter 48 Jahre, Range 19-82). Auf Gruppe A entfielen 29 Fälle und auf Gruppe B 34. Die Verteilung von rechts-bzw. linksseitigen Defekten in den beiden Gruppen war nicht signifikant unterschiedlich.

Folgende Kriterien beurteilten die Autoren anhand der Röntgenaufnahmen:

Konturvorwölbung der betroffenen Pars interarticularis, reaktive Sklerose am kontralateralen Pedikel, Anterolisthese, abweichender Dornfortsatz und kontralaterale Abweichung.

Mit Ausnahme der Anterolisthese fanden die Radiologen alle Anzeichen häufiger bei Patienten der Gruppe mit Schäden der L1-L3. Von den in den MRT-Aufnahmen beurteilten Kriterien waren deutlich häufiger mit Schäden der unteren Segmente L4 und L5 assoziiert:

Pseudarthrose, Spondylarthrose des angrenzenden Segments und andere Anomalien posteriorer Wirbelkörperelemente (Spina bifida, Pedikelfraktur und kontralaterale fibröse Ankylose).

Eine ungleiche Verteilung von posteriorem epiduralem Fett und vergrößerte Zwischenwirbelräume gingen öfter mit Schädigungen der L1-L3 einher).

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