Rofo 2010; 182(6): 464-465
DOI: 10.1055/s-0030-1254287
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Nierenzellkarzinom - Sind die Befunde der Perfusions-CT als Biomarker verwendbar?

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Publication Date:
01 June 2010 (online)

 

Nierenzellkarzinome (RCC) weisen eine starke Angiogenese und Hypervaskularisation auf. Ng et al. stellten die Durchblutungsbefunde der CT den klinischen Daten von Patienten mit RCC und Interferontherapie gegenüber und prüften ihre Relevanz als Kriterien für den Therapieerfolg. AJR Am J Roentgenol 2010, 194: 166-171

Die hohe antiangiogenetische Potenz von Interferon begründet seinen Einsatz bei primären und metastasierten RCC. Sowohl die Tumorcharakteristika als auch die Substanzeigenschaften sind laut Ng et al. somit geeignete Voraussetzungen für die Überprüfung der Perfusions-CT auf ihren Stellenwert für die klinische Abschätzung der Behandlungseffektivität. 24 Männer und 4 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 58,8 Jahren nahmen an der Untersuchung teil. 24 waren nephrektomiert. Die CT zeigte 28 metastatische Läsionen mit einer Größe von gemittelt 5,1 cm. Das durchschnittliche progressionsfreie Überleben betrug 5,3 Monate.

Zystisches Nierenzellkarzinom. Inhomogen KM aufnehmende Weichteilkomponenten sowie schollige Verkalkungen (Bild: Prokop M/Galanski M/Schaefer-Prokop C et al. (Hrsg.). Ganzkörper-Computertomographie. Thieme 2007).

Zwei CT erfolgten im Abstand von 7,6-11,9 Wochen.

Die Ärzte verglichen verschiedene Perfusionsmarker im Verlauf. Die Tumordurchblutung nahm von durchschnittlich 114,3 auf 129,6 ml/min/100g zu (p = 0,04) als Hinweis auf das insgesamt schlechte Ansprechen auf die Behandlung. Das Tumorblutvolumen und das Produkt aus Permeabilität und Oberfläche veränderten sich nicht wesentlich. In univariater Analyse korrelierte der initiale Tumorblutfluss invers mit dem progressionsfreien Überleben (p=0,025). Keiner der anderen Perfusionsparameter, sowohl der Ausgangsbefunde als auch der Vergleichsdaten, waren mit dem progressionsfreien Überleben assoziiert. Die prozentuale Veränderung der Läsionsgröße war neben dem Tumorblutfluss ein weiteres prognostisches Kriterium (p = 0,032). In multivariater Analyse blieben beide Parameter signifikant für das Überleben. Die Patienten erhielten hoch-oder intermediär dosiert Interferon. Zwischen den Gruppen bestanden keine Unterschiede für die Resultate.

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