Z Gastroenterol 2010; 48 - P24
DOI: 10.1055/s-0030-1254632

Progressionsanalyse neuroendokriner Tumore: Führt ein Weg noch am PET vorbei?

PK Kump 1, HF Hammer 1, RW Lipp 1, F Durchschein 1, GJ Krejs 1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität, Graz, Österreich

Einleitung: Eine Vielzahl nuklearmedizinischer und radiologischer bildgebender Verfahren stehen zur Progressionsbeurteilung für den oft jahrelangen Verlauf von hoch- und mittelgradig differenzierten Neuroendokrinen Tumoren (NET) zu Verfügung. Unser Ziel war es, die Methode mit der höchsten Aussagekraft für Tumorprogression zu ermitteln. Methodik: Es wurden retrospektiv 8 Patienten mit metastasiertem NET mit Primärlokalisation Ileum/Jejunum analysiert. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum betrug 7 Jahre (2–12J). In 6-monatigen Abständen wurden Kontrollen mit konventioneller Bildgebung (MR oder CT), sowie Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie und F-18-DOPA-PET durchgeführt. Progression wurde als Zunahme der Zahl der Läsionen, Größe einer Referenzläsion, oder Zunahme der Aktivität definiert und semiquantitativ ausgewertet. Ergebnisse: In 6 von 8 Fällen zeigte die F-18-DOPA-PET Untersuchung als erstes bildgebendes Verfahren eine Tumorprogression an. Die Aktivitätszunahme der Metastasen konnte mit der PET Untersuchung im Durchschnitt 3 Jahre (1–6J.) vor der morphologischen Veränderung (Größe, Anzahl der Läsion) in der konventionellen Bildgebung festgestellt werden. Diskussion: In unserem Patientenkollektiv mit metastasierten, hoch-mittelgradig differenzierten NET konnte die hohe Aussagekraft von F-18-DOPA-PET für eine frühzeitige Progressionserkennung gezeigt werden. Bei stabiler Tumormorphologie im CT/MR zeigt F-18-DOPA-PET durchschnittlich 3 Jahre früher eine Zunahme der Aktivität als Zeichen der Tumorprogression. Die F-18-DOPA-PET Untersuchung ist folglich zur Verlaufsbeurteilung hoch-mittelgradig differenzierter NETs von hoher Aussagekraft und sollte routinemäßig zumindest in jährlichen Abständen durchgeführt werden. Literatur: Ambrosini V; Q J Nucl Med Mol Imaging. 2010 Feb; 54(1):16–23., MinnH J; Nucl Med. 2009 Dec; 50(12):1915–8. Epub 2009 Nov 12.