Neoadjuvante Therapie des lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms

Die radikale chirurgische Resektion des Pankreaskarzinoms ist weiterhin die einzige Therapie, welche eine Chance auf Langzeitüberleben bietet. Morbidität und Mortalität konnten in großen Zentren deutlich reduziert werden. Die Zahl der zum Diagnosezeitpunkt operablen Patienten ist jedoch gering (20%) Beim lokal fortgeschrittenen nicht metastasierten Pankreaskarzinom existiert die Option durch neoadjuvante Chemotherapie eine Tumorverkleinerung zu erzielen und eine radikale Operation im Anschluss durchzuführen. Im Zeitraum 2000 bis 2010 erhielten an unsrer Abteilung 85 Patienten mit lokal inoperablem Pankreaskarzinom eine präoperative Chemotherapie nach einem von drei neoadjuvanten Studienprotokollen-Protokollen. Ergebnisse: Ein ausreichendes Ansprechen und eine kurative Operation konnte in 30–40% der Patienten erziehlt werden. In 30% der Pankreasresektionen musste eine Resektion der V. Portae oder V. Mesenterica superior durchgeführt werden. Das mediane Überleben nach Tumordownstaging und Resektion lag bei 19–22 Monaten. Konnte eine Tumorresektion nicht durchgeführt werden so lag das mediane Überleben bei 10 Monaten. Schlussfolgerung: Besonders im Hinblick auf die schlechte Prognose des Pankreaskarzinoms und der hohen Zahlen an inkurable diagnostizierten Patienten sind neu Therapiestrategien nötig. Die neoadjuvante Chemotherapie konnte sich bei anderen Malignomen bereits als Therapiestrategie etablieren und bietet auch für die Therapie des Pankreaskarzinoms multiple Vorteile. Im Hinblick auf den kombinierten Einsatz neuer moderner Medikamente, wie z.b. „Molecular Tageted Agents“ mit etablierten Chemotherapeutikern, liegt die Hoffnung, in Zukunft höhere Konversionzahlen nach neoadjuvanter Therapie zu erzielen und somit einer Vielzahl an Patienten die potentiell kurative Pankreaskarziom-Resektion zu ermöglichen.