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DOI: 10.1055/s-0030-1254685
TIPS-Reduktionsstents bei rezidivierender hepatischer Enzephalopathie
Einleitung und Fragestellung: Bei Patienten mit Leberzirrhose, die einen transjugulären intrahepatischen porto-systemischen Shunt (TIPS) erhielten, kann es postinterventionell zu rezidivierenden Episoden hepatischer Enzephalopathie (HE) kommen. In solchen Fällen kann der Einsatz eines Reduktionsstents erwogen werden, zu deren Wirksamkeit bisher nur wenige Daten existieren. Wir analysierten, ob sich mittels TIPS-Reduktion die Zahl der HE-Episoden verringern lässt.
Methoden: Im Zeitraum 01/2007 bis 01/2010 wurden in der Inneren Medizin I, Klinikum Ludwigsburg, 151 Patienten mit einem TIPS behandelt, wovon 8 im Verlauf aufgrund rezidivierender HE einen Reduktionsstent benötigten. Dabei wurden retrospektiv die Anzahl der HE-bedingten Hospitalisationen im Zeitraum zwischen TIPS-Anlage und Einbringen des Reduktionsstents mit der nach Reduktion über die gleiche Zeitspanne verglichen. Außerdem wurde der Anstieg des hepatovenös-portalen Druckgradienten (HVPG) analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels t-Tests.
Ergebnisse: Bei 8 von 151 Patienten wurde nach einem Mittel von 10,6 Monaten ein Reduktionsstent eingebracht (5,2%). 3 Patienten verstarben aufgrund der Schwere der Grunderkrankung innerhalb von 4 Wochen postinterventionell und wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen. Die Auswertung der verbleibenden Patienten ergab eine signifikante Abnahme der HE-bedingten Hospitalisationen nach Reduktionsstent-Anlage (p=0,038). Der HVPG konnte dabei in 4 von 5 Fällen angehoben werden, was jedoch nicht statistisch signifikant war (p=0,161). Bezüglich der Indikation zur ursprünglichen TIPS-Anlage kam es im Beobachtungszeitraum in keinem der Fälle zu einem Rezidiv.
Schlussfolgerung: Unsere Daten liefern Hinweise, dass der Einsatz eines TIPS-Reduktionsstents das Auftreten von HEs reduzieren kann und dass es nach Reduktion nicht zu einem Rezidiv von Varizenblutungen, therapierefraktärem Aszites oder hepatorenalen Syndromen kommt.