Z Gastroenterol 2010; 48 - P2_8
DOI: 10.1055/s-0030-1254689

Endoskopische Therapie der Hepatolithiasis – Eine Analyse von 14 Fällen aus 18 Monaten

B Hartmann 1, D Hartmann 1, F Schorr 1, S Vetter 1, R Jakobs 1
  • 1Medizinische Klinik C, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen

Einleitung: Die Hepatolithiasis stellt in Ostasien mit einem relativen Anteil von bis zu 50% an der Cholelithiasis eine endemische Erkrankung dar. In westlichen Ländern finden sich nur wenige Fälle mit einem Anteil von unter 1%. Die Behandlung erfolgt im interdisziplinären Konsens konservativ, operativ mit Resektion betroffener Lebersegmente oder kombiniert.

Fragestellung: Wie oft wurden in den Jahren 2008–2010 Patienten mit Hepatolithiasis behandelt, welche Therapieansätze wurden verfolgt und welche Behandlungsergebnisse wurden erzielt?

Methoden: Analyse der Behandlung von Patienten mit Hepatolithiasis von 2008–3/2010 gemäß der Endoskopie-Datenbank und der Krankenakten.

Ergebnisse: Von 2008–2010 wurden 15 Patienten mit Hepatolithiasis im Klinikum Ludwigshafen behandelt. Das Alter der Patienten betrug im Median 66 Jahre (32–88 Jahre). 11 Patienten waren cholezystektomiert. Bei 9 Patienten fanden sich linksseitig, bei 3 rechtsseitig und bei 3 beidseitig Konkremente. Bei 7 Patienten wurden die Konkremente transpapillär, bei 8 Patienten transkutan via PTC entfernt, eine Patientin wurde direkt operiert. Die Steinentfernung gelang in allen Fällen. Als Akutkomplikation trat eine retroperitoneale Perforation im Rahmen der PTCD-Bougierung auf, die konservativ behandelt werden konnte. In 7 Fällen wurden die Konkremente ohne vorherige Fragmentierung mittels Ballonkatheter oder Dormiakörbchen, 1 mal nach mechanischer Lithotrypsie, 4 malig nach ESWL, 3 malig nach EHL und 3 mal nach Laserlithotrypsie zur entfernt.

Diskussion: Durch die Spezialisierung auf Erkrankungen des biliopankreatischen Systems stellen in unserem Patientenkollektiv Patienten mit Hepatolithiasis einen relevanten Anteil an allen Patienten mit Cholelithiasis. Die situationsgerechte Ausschöpfung der verfügbaren Methoden ermöglichte nach interdisziplinärer Abstimmung in 14 von 15 Fällen ein konservatives Therapieregime.