Z Gastroenterol 2010; 48 - P2_22
DOI: 10.1055/s-0030-1254703

Transjugulärer intrahepatischer portosystemischen Stent-Shunt (TIPSS) zur Therapie des hepatorenalen Syndromes bei Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose

A Schmidt 1, C Klinger 1, C Löffler 1, K Caca 1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Ludwigsburg

Fragestellung: Das hepatorenale Syndrom (HRS) als Komplikation der fortgeschrittenen Leberzirrhose ist eine Erkrankung mit sehr hoher Mortalität. Ziel der Studie war die Evaluation des Effektes der TIPSS-Implantation bei Patienten mit HRS auf Nierenfunktion und Mortalität.

Methoden: Es wurden retrospektiv-monozentrisch Akten von Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose und HRS, denen eine TIPSS implantiert wurde, ausgewertet.

Ergebnisse: Von 08/2006 bis 10/2009 erhielten 18 Patienten mit einem HRS und fortgeschrittener Leberzirrhose einen TIPSS. 11 Patienten hatten ein HRS Typ 1, 7 Patienten hatten ein HRS Typ 2. Nach TIPSS-Anlage konnte der HVPG in allen Patienten effektiv gesenkt werden (vor TIPSS: 22,5mmHg (SD 5,6), nach TIPSS 5,5mmHg (SD 3,4)). Es traten keine relevanten periinterventionellen Komplikationen auf. Die Nierenfunktion besserte sich während des Krankenhausaufenthaltes im Median deutlich (vor TIPSS: Krea 3,0mg/dl (SD 2,7), GFR 21,2ml/min (SD 16,9); nach TIPSS: Krea 1,9mg/dl (SD 2,8), GFR 32ml/min (SD 20,9). Von allen 18 Patienten konnten 13 (72,2%) mit gebesserter oder stabiler Nierenfunktion entlassen werden, ein Patient benötigte eine dauerhafte Dialyse. 5 Patienten verstarben (27,8%). Von den Patienten mit HRS Typ 1 konnten 7 (63,6%) aus dem Krankenhaus entlassen werden, 4 Patienten verstarben (36,4%). Von den 7 Patienten mit HRS Typ 2 konnten 6 entlassen werden (86%), 1 Patient (14%) verstarb während des Krankenhausaufenthaltes.

Schlussfolgerung: In dieser retrospektiven Analyse konnte durch die Implantation eines TIPSS die Nierenfunktion bei zirrhotischen Patienten mit HRS deutlich verbessert werden. Die Krankenhaus-Mortalität war hierbei vergleichsweise gering. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit denen bisheriger Studien zur TIPSS-Implantation bei hepatorenalem Syndrom.