Dtsch Med Wochenschr 2010; 135(24): 1223
DOI: 10.1055/s-0030-1255139
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühe Diagnose von Nierenerkrankungen – Herausforderung der Nephrologie

Early diagnosis of kidney diseases – a challenge in nephrologyC. Wanner1
  • 1Abteilung Nephrologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinik Würzburg
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Publication Date:
08 June 2010 (online)

Der diesjährige Kongress der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), der zusammen mit der Europäischen Nierengesellschaft (ERA-EDTA, European Renal Association - European Dialysis and Transplantation Association) durchgeführt wird, findet vom 25. bis 28. Juni in München statt. Der Kongress widmet sich zentralen Themen am Schnittpunkt zwischen Medizin (Allgemein- und Innere Medizin) und spezialisierter Medizin (Nieren- und Hochdruckerkrankungen – Nephrologie). Aktuelle Fragen, die hierbei aufgegriffen werden, sind:

„Wie beeinflusst die Nierenfunktion und die Albuminausscheidung die Progression einer Nierenerkrankung und die kardiovaskuläre Prognose des Patienten?”

„Wie kann eine Nierenschädigung mit bewährten, aber auch mit neuen Markern besonders früh bzw. rechtzeitig diagnostiziert werden?”

Grundlagen zu diesen Fragestellungen liefert z.B. der Übersichtsbeitrag in diesem Heft. Er befasst sich mit neuen Erkenntnissen zur glomerulären Struktur.

Eine praktische Herangehensweise an die Fragen bieten die Kasiustik zur interstitiellen Nephritis und die Fallbeschreibung der Remission einer partiellen IgA-Nephropathie nach Heilung einer Pleuritis tuberculosa. Das Mediquiz mit dem Fall eines 47-jährigen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz stellt die Antwort der vaskulären Endstrecke auf eine Nierenschädigung unter extremen Bedingungen dar.

In diesem Kontext fanden wir es vor allem wichtig, die Einfachheit der Nierenbiopsie und auch deren Komplikationsarmut aufzuzeigen. Eine Diagnostik, die bei unklaren entzündlichen Krankheitsbildern der Niere unverzichtbar ist.

Eine frühe Diagnose von Nierenschäden ist wichtig. Welche neuen Biomarker dazu dienen können und wann sich Cystatin C zur Bestimmung der Nierenfunktion eignet werden in dieser Ausgabe diskutiert.

Die Stadieneinteilung der akuten und chronischen Nierenerkrankungen wurde in den repräsentativsten Zeitschriften der Medizin erst vor kurzem neu gefasst und präzisiert. Dieser Vorschlag für die neue Stadieneinteilung chronischer Nierenerkrankungen anhand der glomerulären Filtrationsrate plus Albuminausscheidung wurde aufgegriffen.

Eine Freude war es für den Würzburger Herausgeber, dass Professor Walter Siegenthaler von Seiten der Schriftleitung der DMW dieses Heft als Co-Herausgeber begleitet. Denn die ersten Erfahrungen des einstmaligen Unterassistenten in klinischer Medizin wurden unter Anleitung des „Seniors” am Departement für Innere Medizin des Universitätsspitals Zürich gesammelt, und dabei auch die ersten Weichen für eine akademische Laufbahn gestellt. Herzlichen Dank dafür nach so vielen Jahren.

Prof. Dr. Christoph Wanner, Würzburg

Prof. Dr. Christoph Wanner

Abteilung Nephrologie Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinik Würzburg

Josef-Schneider-Straße 2

97080 Würzburg

Phone: 0931/201-36330/-36331

Fax: 0931/201-36502

Email: Wanner_C@medizin.uni-wuerzburg.de

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