Intensivmedizin up2date 2010; 6(3): 213-230
DOI: 10.1055/s-0030-1255556
Operative Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Perioperative Therapie bei abdominothorakaler Ösophagusresektion

Katja  Ott, Stefan  Hofer, Rebecca von  Haken, Markus  Büchler
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. August 2010 (online)

Preview

Kernaussagen

Bei der hohen Komplikationsrate nach abdominothorakaler Ösophagusresektion mit intrathorakaler Anastomose ist ein suffizientes Komplikationsmanagement zur Vermeidung einer hohen Letalität essenziell. Neben der Früherkennung von Komplikationen und deren adäquater Behandlung ist die Vermeidung von Komplikationen von größtem Interesse. Komplikationsrate und Letalität können durch die Anwendung präoperativer Risikoscores signifikant gesenkt werden.

Diabetes und ein fortgeschrittenes Alter erhöhen die Komplikationsrate. Pulmonale Komplikationen sind mit Rauchen und einer geringen Vitalkapazität oder einem niedrigen 1-Sekunden-Exspirationsvolumen assoziiert. Tumorabhängige Charakteristika wie fortgeschrittene T-Kategorie oder Lymphknotenmetastasierung beeinflussen die Komplikationsrate nicht [15], ebenso die neoadjuvante Chemotherapie [15]. Im Gegensatz dazu ist nach Radiochemotherapie die Komplikationsrate durch Suppression des Immunsystems insbesondere bei Nonrespondern deutlich erhöht [11] [14].

Es ist eine frühe Extubation, am besten noch im Operationssaal, anzustreben [20] [21]. Auch die Magensonde sollte man früh entfernen [22] [23] und bei komplikationslosem Verlauf bald mit dem enteralen Kostaufbau beginnen [28]. Im Falle eines komplikationslosen Verlaufs ist keine Routinediagnostik zur Überprüfung der Anastomose indiziert [24] [25]. Falls Komplikationen auftreten, müssen diese früh erkannt, suffizient diagnostiziert und adäquat therapiert werden.

Literatur

Prof. Dr. med. Katja Ott

Chirurgische Klinik
Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg

eMail: Katja.Ott@med.uni-heidelberg.de