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DOI: 10.1055/s-0030-1256562
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms
Interdisziplinäre S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Krebsgesellschaft – Kurzfassungunter Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Pathologie, der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie, der Deutschen Röntgen Gesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, der Österreichischen Gesellschaft für Radioonkologie, Radiobiologie und medizinische RadiophysikPrevention, Diagnosis, Therapy, and Follow-up of Lung CancerInterdisciplinary Guideline of the German Respiratory Society and the German Cancer Society – Abridged VersionPublication History
Publication Date:
09 August 2011 (online)
1 Methodische Vorbemerkungen
Die vorliegende Kurzfassung basiert auf einer interdisziplinären Leitlinie, die der Entwicklungsstufe 3 (S3) der Leitlinien nach der Klassifikation der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) entspricht und durch die Kombination von formaler Evidenz-Recherche, formaler Konsensfindung, Logik (Algorithmen), Entscheidungs- und Outcome-Analyse sowie interdisziplinärem Abgleich unter Beteiligung von 15 deutschen und österreichischen medizinischen Fachgesellschaften gekennzeichnet ist. [Tab. 1] zeigt die Beziehung zwischen Evidenzgraden, Konsensus und resultierenden Empfehlungsgraden, die den Empfehlungen dieser Leitlinie zugrunde liegen. Die Empfehlungsgrade A-D sind den Empfehlungen angefügt. Die Evidenzgrade sind der Langfassung [1] zu entnehmen.
Tab. 1 Beziehung zwischen Evidenz- und Empfehlungsgrad (modifiziert nach Oxford Center for Evidence-based Medicine 2001 2 und AWMF 3). Evidenzgrad Evidenz Konsensus Empfehlungsgrad Therapeutische Studien Diagnostische Studien Modifizierende Kriterien für Empfehlungsgrad 1a syst. Review von randomisierten kontrollierten klinischen Studien syst. Review validierende Kohortenstudien – ethische Aspekte– Patienten-Präferenzen– klin. Relevanz, integr. Outcome– klinisch bedeutsame Abweichung von Studiensituation – Studien: Konsistenz, Effektstärke– Nutzen, Risiken, Nebenwirkungen– Anwendbarkeit A starke Empfehlung 1b individ. randomisierte kontrollierte Studie (enges Konfidenzintervall) validierende Kohortenstudie mit guten Referenzstandards 1c Alle-oder-keiner-Prinzip absolute Spezifität zum Einschluss oder absolute Sensitivität zum Ausschluss der Diagnose 2a systematische Review von Kohortenstudien syst. Review von exploratorischen Kohortenstudien B mittelstarke Empfehlung 2b individ. Kohortenstudie, randomisierte kontr. Studie geringerer Qualität exploratorische Kohortenstudie mit guten Referenzstandards 2c Outome-Research-Studie 3a syst. Review Fall-Kontroll-Studien syst. Review von nicht-konsekutiven Studien 3b individ. Fall-Kontroll-Studie nicht-konsekutive Studien 4 Fallserie, Kohortenstudien und Fallkontrollstudien geringerer Qualität Fall-Kontroll-Studie, schlechter oder nicht-unabhängiger Referenzstandard C schwache Empfehlung 5 Expertenmeinung ohne explizite kritische Bewertung, physiolog. Modelle etc. Expertenmeinung ohne explizite kritische Bewertung, physiolog. Modelle etc. D fehlende oder inkonsistente Studien, Empfehlung aufgrund von Expertenmeinung
Bei der Erstellung der Leitlinie wurde die bis 2009 gültige 6. Auflage der TNM-Klassifikation und des Staging-Systems der UICC (Union internationale contre le cancer) zugrunde gelegt. Die Änderungen der Klassifikation und des Staging-Systems durch die ab 2010 gültige 7. Auflage werden in Kapitel 5 (Diagnostik) der Langfassung der Leitlinie und in [Tab. 2] u. [3] dieser Kurzfassung dargestellt. Durch die Änderungen in der 7. Auflage der UICC-Klassifikation [4] ergibt sich in Kapitel 6 (Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms) und im Algorithmus zur Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms im Stadium IIIB ([Abb. 7]) insofern eine Änderung, als die Subgruppe T4N0/1M0 nicht mehr – wie in der 6. Auflage - dem Stadium IIIB, sondern dem Stadium IIIA zuzurechnen ist. Die Empfehlungen zum therapeutischen Vorgehen in der Subgruppe T4N0/1M0 werden durch die geänderte Klassifikation nicht verändert.
In der vorliegenden Kurzfassung sind die Empfehlungen der Leitlinie zusammengefasst. Die Langfassung der Leitlinie liegt in gedruckter Form (Pneumologie 2010; 64, Supplement 2: S23-S155) und elektronischer Form (http://dx.doi.org/10.1055/s-0029-1243837) vor. Die elektronische Fassung enthält auch das Literaturverzeichnis und Anhänge (Anamnesebogen zur Arbeitsanamnese, Evidenztabellen, Addendum und Leitlinienbericht).
Literatur
- 1 Goeckenjan G, Sitter H, Thomas M et al. Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms. Interdisziplinäre S3-Leitlinie. Pneumologie. 2010; 64Supplement 2 S23-S155 http://dx.doi.org/10.1055/s-0029-1243837
- 2 Oxford Centre for Evidence-based Medicine (CEBM) .Levels of evidence. Oxford; 2001 http://www.cebm.net Stand: 06.02.2006
- 3 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften .Leitlinien-Informationssystem der AWMF. http://leitlinien.net Stand: 2006
- 4 Sobin L H, Gospodarowicz M K, Wittekind C. UICC. TNM Classification of Malignant Tumours.. 7th ed. Oxford: Wiley-Blackwell; 2009
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- 11 Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) .Rahmenempfehlungen zur ambulanten onkologischen Rehabilitation. Frankfurt am Main: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation; 2004
1 Nach Fertigstellung dieser Leitlinie wurden die vorläufigen Ergebnisse des National Lung Screening Trial (NLST) bekannt. Dabei zeigte sich, dass unter definierten Rahmenbedingungen (z.B. nur aktive oder ehemalige Raucher mit mind. 30 Packungsjahren im Alter von 55 – 74 Jahren) jährliche Niedrigdosis-CTs zu einer Reduktion der Mortalität am Lungenkarzinom um ca. 20 % gegenüber einem Vergleichskollektiv führen können. Entsprechende Empfehlungen der DGP und der DRG wurden kürzlich veröffentlicht[5] und werden fortlaufend aktualisiert: (http://www.drg.de/ag/thorax/component/content/article/8/279).
2 T4N0/1 ist in der aktuellen 7. Auflage der UICC-Klassifikation nicht mehr – wie in der 6. Auflage – dem Stadium IIIB, sondern IIIA zuzuordnen (siehe Kap. 1).
3 Definition: Ein Pleuraerguss wird dann als maligne bezeichnet, wenn darin bösartige Zellen oder Gewebe nachgewiesen werden.
Prof. Dr. med. Gerd Goeckenjan
Leitlinienkoordinator
Am Ziegenberg 95
34128 Kassel
Email: GGoeckenjan@t-online.de