Nachruf Dr. med. Peter Stockebrand 22.06.1934–10.09.2010

Dr. med. Peter Stockebrand begann seine Praxistätigkeit im Oktober 1968 in Oeventrop (heute Arnsberg) in einer Landarztpraxis als Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie und setzte sie von 1979–1997 in einer Kassenpraxis für Allgemeinmedizin und Homöopathie in Hamm fort.

1969 übersetzte er mit seinem Vater, Dr. med. F. Stockebrand, das Repertorium Praktische Homöotherapie von Henri Voisin im Selbstverlag. Dieser französische homöopathische Arzt stand in Kontakt mit der damaligen homöopathischen Ärztegeneration in Nordrhein-Westfalen und hat wesentlich zu deren Ausbildung beigetragen.

Von Dezember 1981 – September 2001 war Peter Stockebrand Mitglied und zeitweise auch Vorsitzender der Sachverständigenkommission für die homöopathische Therapierichtung und Stoffgruppe – Kommission D – beim BGA, später BgfArM, die das wissenschaftliche Erkenntnismaterial in der Literatur zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit homöopathischer Arzneimittel bewertete und das Ergebnis in offiziellen Monografien niederlegte. Diese wurden im Wesentlichen von Peter Stockebrand konzipiert und erstellt. So wurde eine Sammlung von mehr als 1300 offiziellen Monografien für homöopathische Wirkstoffe publiziert, wodurch Peter Stockebrand einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt homöopathischer Arzneimittel geleistet hat: Homöopathische Arzneimittel – eine 3-bändige Loseblattsammlung – erschienen im Govi-Verlag 1990.

Vor dem Hintergrund dieser außergewöhnlichen und umfassenden Arzneimittelkenntnisse und seiner praktischen Erfahrung als engagierter homöopathischer Kassenarzt hat er eine ausführliche Arzneimittellehre geschrieben, begleitet von einer Kurzfassung der wichtigsten Arzneimittel. Diese werden in Kürze als seine persönliche Hinterlassenschaft veröffentlicht.

Verbandspolitisch war er kurzzeitig tätig als 2. Vorsitzender des DZVhÄ in der Ära von der Dr. med. Karl-Heinz Gebhardt als Vorsitzendem.

Die homöopathische Ausbildung lag ihm immer am Herzen; so veranstaltete er mit Dr. med. H. Gerd-Witte in den 1970er- und 1980er-Jahren A-B-C-Kurse in Münster.

In Hamm war er die inhaltliche Stütze und Supervisor für den dortigen Arbeitskreis/Qualitätszirkel in den letzten 10 Jahren.

Die 7-jährige Zusammenarbeit mit ihm in einer homöopathisch-allgemeinmedizinischen Gemeinschaftspraxis in Hamm bis 1997 bleibt mir als respektvolle Erinnerung an einen großen, engagierten homöopathischen Arzt.