Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A45
DOI: 10.1055/s-0030-1262017

Erfahrungen mit dem FCI-Flap zur Mammarekonstruktion

K Exner 1, S Baumeister 1, G Holle 2, O Wingenbach 1, B Baican 1
  • 1Markus Krankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt/Main, Deutschland
  • 2Praxis Holle & Peek, Plastische Chirurgie, Frankfurt/Main, Deutschland

Methode: Der von Ch. Papp inaugurierte FCI-Lappen gilt als alternativer freier mikrochirurgischer Gewebetransfer in der rekonstruktiven Mammachirurgie. Als fasziocutaner infraglutealer Lappen hat er einen besonders günstigen Hebedefekt. Die Narbe liegt bei medialer Hebung der Hautinsel nahezu unsichtbar in der Glutealfalte. Neben der nicht immer einfachen Separierung des N. cutaneus fem. posterior kann auch das von Papp beschriebene Gefäßsystem dieses Lappens überraschende Varianten aufweisen.

Ergebnisse: Im Zeitraum Oktober 2006 bis September 2008 haben wir 16 FCI-Lappen zur Brustrekonstruktion angewendet. Das Lappenvolumen lag zwischen 355 und 519 ccm. Ein adäquates Brustvolumen war in allen Fällen somit ohne Alloplastik zu erreichen. Bei 12 Präparationen fanden sich zuverlässige Fasziengefäße als direkte Äste der A. glutea inferior. In den anderen Fällen mussten alternative Gefäßversorgungen gewählt werden. Ein Lappen wurde über Perforatorgefäße als IGAP präpariert, in den anderen Fällen fand sich weiter medial eine Perfusion über die A. circumflexa femoris medialis. Die Kenntnis dieser anastomosierenden Gefäßsysteme erlaubt es auch den FCI-Flap mit dem Gracilis-Flap zu kombinieren. Die Hebedefektmorbidität wurde von 11 Patientinnen bereits drei Wochen postoperativ als problemlos eingestuft, weitere 5 Patientinnen konnten erst 6 Wochen postoperativ uneingeschränkt sitzen. Nur eine Patientin wünschte die Liposuktion zur Symmetrieherstellung der Gegenseite. Zwei Patientinnen erhielten eine Narbenexzision nach 6–12 Monaten zur Verbesserung des ästhetischen Resultates. Eine lokale Hypästhesie besteht bei einer Patientin auch noch 15 Monate postoperativ.

Fazit: Der FCI-Lappen nach Papp wird bei Nichtanwendbarkeit des DIEP-Flap als Alternative zur Mammarekonstruktion empfohlen. Vorteilhaft ist der unauffällige Hebedefekt, Volumen und Struktur des Gewebes.