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DOI: 10.1055/s-0030-1262041
Erhalt des Nippel-Areolakomplexes (NAK) bei BRCA 1/2 Mutationsträgerinnen
Einleitung: Die Diskussion über Erhalt oder Entfernung des NAK bei BRCA1/2 Mutationsträgerinnen hält an. Über die letzten Jahre zeigt sich die Tendenz, dass der Erhalt des NAK im Rahmen von prophylaktischen Mastektomien mehr und mehr akzeptiert wird. Der Erhalt des NAC im Rahmen einer therapeutischen Mastektomie bleibt umstritten. Dargestellt wird das Management von BRCA 1/2 Mutationsträgerinnen, mit individuellen Konzepten hinsichtlich der ablativen und rekonstruktiven Verfahren.
Methodik: Von 2002 bis Ende 2009 wurden 44 Patientinnen operiert. Das Durchschnittsalter betrug 42 (24–55) Jahre, der Nachbeobachtungszeitraum 2,5 Jahre. 30 der 44 Patientinnen entschieden sich für die Operation, nachdem sie an Brustkrebs erkrankt waren.
Ergebnisse: Der Latissimus dorsi plus Implant wurde 12 x, Implantat plus Strattice® 12 x, DIEP Lappenplastiken 24 x und S-GAP Lappenplastiken 40 x verwendet. 8 Patientinnen entschieden sich für den Erhalt des NAC, in 6 dieser Fälle war die Mastektomie prophylaktisch, in 2 Fällen bei vorhandenem DCIS therapeutisch.
Schlussfolgerung: Die Gruppe der BRCA 1/2 Mutationsträgerinnen in unserer Praxis ist inhomogen. Die Mehrzahl der Patientinnen erwägt eine Mastektomie mit nachfolgender Brustrekonstruktion erst, nachdem der Brustkrebs bereits aufgetreten ist. Der Themenkomplex NAC ist hierbei besonders sensibel. Es bleibt eine Abwägung für die Patientin, zwischen Erhalt des NAC oder höchster onkologischer Sicherheit durch Entfernung. In den Fällen der prophylaktischen Mastektomie ist der Erhalt des NAC immer eine Option, da die onkologische Sicherheit dieses Verfahrens unstrittig ist. In den therapeutischen Fällen sieht unser Konzept vor, dass der Erhalt des NAC eine Option ist, wenn der Tumor <2cm, >2cm vom NAC lokalisiert ist und intraoperativ eine retromamilläre Schnellschnittuntersuchung durchgeführt wird.