Rofo 2010; 182(9): 741
DOI: 10.1055/s-0030-126256
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Prospektive EKG-getriggerte CTA der thorakalen Aorta - Gut durchführbar

Further Information

Publication History

Publication Date:
25 August 2010 (online)

 

Bei der CT-Angiografie (CTA) ist die EKG-getriggerte retrospektive Datenakquisition Routine, geht aber mit einer erhöhten Strahlenbelastung einher. Bezüglich der prospektiven Datenakquisition mit entsprechend niedrigerer Strahlendosis gibt es bisher nur Daten zur Koronarangiografie. Blanke et al. nutzten die Methode nun zur Angiografie der thorakalen Aorta. Radiology 2010; 255: 207–217

Eingang in die Studie fanden 139 Patienten (102 Männer und 37 Frauen) mit einem durchschnittlichen Alter von 62,5 Jahren, bei denen eine Angiografie der thorakalen Aorta mit bewegungs- und artefaktfreien Bildern notwendig war. Die Patienten wurden randomisiert auf 2 Gruppen verteilt und erhielten entweder eine prospektive EKG-getriggerte sequenzielle CTA oder eine retrospektive EKG-getriggerte Spiral-CTA mit einem Dual-Source-CT. Anhand des Body-Mass-Index (BMI) wurden die Patienten 2 Gruppen zugeordnet und die Röhrenspannung entsprechend angepasst (100 kV bei BMI < 25,0 und 120 kV bei BMI ≥ 25,0). Zwei Untersucher beurteilten unabhängig voneinander Bewegungs- und Treppenstufen-Artefakte der thorakalen Aorta. Außerdem wurde die effektive Strahlendosis aus dem Dosis-Längenprodukt berechnet.

Die durchschnittliche Untersuchungszeit war bei der prospektiven sequenziellen CTA mit 18,8 s signifikant länger als bei der retrospektiven helikalen mit 16,2 s, die Länge des Scans dagegen nahezu identisch (23,7 cm vs. 23,8 cm). In der prospektiven Untersuchung war ein signifikant niedrigeres Bildrauschen zu verzeichnen.

Alle CT-Aufnahmen beider Methoden waren von guter diagnostischer Qualität und frei von Bewegungsartefakten, Treppenstufen-Artefakte waren bei 2 Patienten zu verzeichnen. Die subjektive Bewertung der Untersucher war für beide Techniken vergleichbar. Die durchschnittliche effektive Strahlendosis lag für die prospektive Datenakquisition signifikant niedriger als bei der retrospektiven Methode und betrug bei 100 kV 1,9 mSv vs. 4,1 mSv, bei 120 kV 5,3 mSv vs. 9,5 mSv. Im Hinblick auf die gestellte Diagnose schnitten beide Techniken gleich gut ab.

    >