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DOI: 10.1055/s-0030-1263037
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Tuberkulose – Neuer Hemmstoff gefunden
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. August 2010 (online)
Dem Mycobacterium tuberculosis könnte es in Zukunft schwerfallen, sich gegen die Makrophagen der Körperabwehr zu behaupten: Forscher um Caroline Kisker vom Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg haben einen Wirkstoff entwickelt, der die Krankheitserreger daran hindert, ihre besonders widerstandsfähige, wachsartige Zellwand aufzubauen. Ähnliche Ansätze gab es schon, allerdings konnten die bisherigen Substanzen die Zellwandproduktion nur für Sekundenbruchteile stoppen. Dank Kisker und ihren Kollegen haben die Fresszellen nun 24 Minuten Zeit für ihren Angriff.
Die Zellwand des Tuberkulose-Erregers, Mycobacterium tuberculosis, besitzt Eigenschaften, die die normalerweise stattfindende Zerstörung durch Makrophagen verhindert: Sie ist besonders fettreich und besitzt eine wachsartige Oberfläche mit einer hohen Widerstandskraft. Darüber hinaus enthält sie spezielle Einheiten, die die Signalübermittlung der Makrophagen stören, wodurch deren Angriff deutlich schwächer ausfällt als üblich.