Z Gastroenterol 2010; 48 - P079
DOI: 10.1055/s-0030-1263523

Endoskopische Therapie von Papillenadenomen mit intraduktaler Ausbreitung mittels Papillektomie und intraduktaler Argonplasmakoagulation

F Schorr 1, E Schmidt 1, R Jakobs 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, Medizinische Klinik C, Ludwigshafen am Rhein, Germany

Einleitung: Tumoren der Papilla vateri sind selten. Aufgrund der potentiellen malignen Entartung ist eine komplette Resektion erforderlich. Kleinere Adenome können bei ausreichender Expertise mittels endoskopischer Papillektomie entfernt werden, gegebenenfalls ist aber eine Duodenohemipankreatektomie erforderlich. Bei intraduktalem Wachstum in Pankreas- oder Gallengang ist eine operative Resektion die Therapie der Wahl. Zwischenzeitlich wurden Fallberichte mit erfolgreicher endoskopischer Resektionen beschrieben. Voraussetzung ist eine limitierte intraduktale Invasion, sowie Ausschluss einer malignen Entartung.

Ziele: Wir berichten über die erfolgreiche endoskopische Abtragung von Papillenadenomen mit biliärer intraduktaler Invasion.

Methodik: Laufende prospektive Untersuchung zur Evaluation des endoskopischen Resektionsverfahrens von Patienten, die nach endoskopischen und endosonographischen Kriterien als resektabel eingestuft wurden. Zunächst Durchführung einer en bloc Papillektomie. Anschließend komplette Eröffnung des Papillendachs mittels Papillotomie und Schlingenresektion von jetzt erkennbaren intraduktalen Adenomanteilen, sowie Durchführung einer APC-Therapie der intraduktalen sowie ggf. kleinster extraduktaler Adenomanteile mit der zirkulären APC-Sonde, forced mode, 60 Watt. Nachkontrolle alle 3 Monate bioptisch sowie mittels Cholangioskopie und ggf. erneute APC-Therapie.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 6 Patienten (3M., 3 F.), mittleres Alter 71 Jahre. Eine Patientin wies nach Resektion histologisch ein Papillenkarzinom auf. Die anschließende Whipple-OP ergab eine komplette endoskopische Resektion. Bei zwei weiteren Fällen lag ein intraduktales Rezidiv nach chirurgischer Ampullektomie, bzw. nach endoskopischer Papillektomie vor. Mittlere Größe des Papillenresektates 24mm. Es waren bis zu 2 Resektionen, sowie 2–7 Sitzungen einer nachfolgenden APC-Therapie erforderlich. In allen Fällen war die endoskopische Therapie erfolgreich. Komplikationen: Papillenstenose (1 Pat.), erfolgreiche Therapie mittels Multistenting.

Schlussfolgerung: Papillenadenomen mit intraduktaler Ausbreitung können in ausgewählten Fällen durch eine Kombination Papillektomie mit intraduktaler Argonplamakoagulation erfolgreich endoskopisch therapiert werden.