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DOI: 10.1055/s-0030-1263525
Endoskopischer Verschluss gastrointestinaler Fisteln mittels eines Over-the-scope Clips (OTSC)
Hintergrund: Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass mit dem over-the-scope clip (OTSC) gastrointestinale Perforationen effektiv verschlossen werden können. Wir berichten unsere Erfahrungen in der endoskopischen Therapie gastrointestinaler Fisteln.
Methodik: Insgesamt wurden bislang 3 Patienten (m:w=2:1; Alter 24–73 Jahre) behandelt. Der OTSC wurde zum Verschluss von zwei chronischen und einer akuten gastrointestinalen Fistel verwendet. Der OTSC bei zwei ösophago-pulmonalen Fisteln nach einem Polytrauma und einer Laugeningestion, sowie bei einer gastro-kutanen Fistel nach Entfernung einer infizierten PEG, verwendet. In allen Fällen wurde der 12mm gastric closure OTSC verwendet.
Ergebnisse: In zwei Fällen konnte mittels OTSC ein Leckage-dichter Verschluss erreicht werden. Der Verschlussmechanismus war erfolgreich bei der akuten ösophago-pulmonalen Fistel nach Polytrauma und bei der gastro-kutanen Fistel. Beim dritten Fall der chronischen ösophago-pulmonalen Fistel nach Laugeningestion konnte der OTSC nicht erfolgreich platziert werden. Hier wurde bei inkomplettem Fistelverschluss wegen Obstruktion des Ösophaguslumens durch den OTSC der Clip mit einer Fasszange entfernt. In keinem der Fälle kam es zu Komplikationen. Die Erfolgsrate lag insgesamt bei 2 von 3 Fällen.
Schlussfolgerung: Der OTSC erlaubt eine technisch einfache Clip-Applikation zum endoskopischen Verschluss gastrointestinaler Fisteln. Akute Verschlüsse sind besser geeignet, da bei chronisch narbigen Veränderungen das Gewebe unter Umständen nicht ausreichend in die Verschlusskappe mobilisiert werden kann.