PiD - Psychotherapie im Dialog 2010; 11(4): 358-363
DOI: 10.1055/s-0030-1265916
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Migration und Internet

Fachinformationen und Online-basierte HilfsangeboteChristiane  Eichenberg, Demetris  Malberg[1]
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Publication Date:
02 December 2010 (online)

Die (west-)deutsche Wirtschaft war mit dem Nachkriegsboom der 50er-Jahre auf Arbeitsmigranten angewiesen. Viele der damals sogenannten „Gastarbeiter” aus südosteuropäischen Heimatländern sind in Deutschland geblieben ebenso wie viele der später zugewanderten türkischen Migranten. So entwickelte sich Deutschland von einem Gastarbeiterland zu einem Land mit gesteuerter Zuwanderung. Zudem gibt es die deutschstämmigen Aussiedler, die seit vielen Generationen in den Staaten der früheren Sowjetunion und in Polen gelebt hatten und – verstärkt nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme – nach Deutschland zurückkehren. Folglich lag im Jahre 1950 der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung mit lediglich etwa 500 000 bei etwa 1 %. Hingegen leben nach Angaben der Forschungsberichte des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) (2009) (1) derzeit etwa 7 Millionen Ausländer in Deutschland, was fast 9 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Hinzu kommen etwa 1,5 Millionen eingebürgerte ehemalige Ausländer und etwa 4,5 Millionen (Spät-)Aussiedler. Fast ein Fünftel der Menschen in Deutschland hat dementsprechend einen Migrationshintergrund.

Literatur

  • 1 David M, Borde T, Kentenich H. Migration, Frauen & Gesundheit. Frankfurt/Main; Mabuse 2000
  • 2 Eichenberg C. Online-Sexualberatung: Wirksamkeit und Wirkweise. Evaluation eines Pro Familia-Angebots.  Zeitschrift für Sexualforschung. 2007;  3 247-262
  • 3 Eichenberg C, Ott R. Klinisch-psychologische Intervention im Internet: Ein Review zu empirischen Befunden störungsspezifischer Angebote. In Vorbereitung
  • 4 Siefen R G, Brähler E. Migration und Gesundheit.  Psychosozial. 1996;  19
  • 5 Wittig U. et al . Beschwerden und Inanspruchnahme des Gesundheitswesens von Spätaussiedlern bei Einreise nach Deutschland.  Gesundheitswesen. 2004;  66 85-92

1 Mit Dank an Eva Morawa für ihre Zuarbeit im Abschnitt „Forschungsprojekte”.

Dr. Christiane Eichenberg, Dipl.-Psych.

Institut für Klinische Psychologie und Psychologische Diagnostik
Universität zu Köln

Höninger Weg 115

50969 Köln

Email: eichenberg@uni-koeln.de

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