Hintergrund: In der geschlechtervergleichenden Perspektive zeigen Männer eine geringere Lebenserwartung,
höhere Mortalitätsraten bei Herzinfarkt, Krebs, Unfällen und Suizid sowie ein riskanteres
Gesundheitsverhalten. Im öffentlichen Diskurs wird dies häufig als Beleg für eine
„Krise“ der Gesundheit der Männer diskutiert. Die Gesundheitsberichterstattung (GBE)
des Bundes plant, einen differenzierten Bericht zur Gesundheit von Männern vorzulegen.
Material und Methoden: Die GBE beschreibt die gesundheitliche Situation von Bevölkerungsgruppen auf breiter
Datenbasis mithilfe regelmäßig erhobener, repräsentativer und valider Kennzahlen.
Sie ist geschlechtersensibel und zeigt ggf. Handlungsfelder auf. Der geplante Bericht
wird in Ergänzung hierzu eine geschlechtsspezifische Perspektive einnehmen. Im Bericht
sollen neben der geschlechtervergleichenden Darstellung der Gesundheit von Männern
gegenüber der von Frauen Unterschiede in Belastungen, Risiken sowie Potenzialen innerhalb
der Gruppe der Männer thematisiert werden. Sofern die Datenlage es zulässt, sollen
gesellschaftliche und individuelle Rahmenbedingungen für Gesundheit und Krankheit
Berücksichtigung finden und der Blick auf unterschiedliche Lebenslagen von Männern
gelenkt werden. Ergebnisse: Der Bericht möchte einen Überblick über den Gesundheitsstatus und das Gesundheitsverhalten
von Männern geben sowie für die Männergesundheit relevante Schwerpunktthemen aufgreifen.
Ein Schwerpunkt wird auf den Zusammenhängen zwischen Arbeitswelt und Gesundheit liegen.
Darüber hinaus sollen verschiedener Erklärungsansätze männerspezifischer Gesundheitschancen
und -risiken sowie Perspektiven für die Männergesundheit in Prävention und Gesundheitsförderung
diskutiert werden. Ziel des Vortrages ist es, das Konzept des Berichtes vorzustellen
sowie erste ausgewählte Ergebnisse zu präsentieren. Schlussfolgerungen: Erst auf Basis einer Geschlechterperspektive, die den Blick auf unterschiedliche
Lebenslagen lenkt, können Ansatzpunkte in der Gesundheitspolitik bzw. für Prävention
und Gesundheitsförderung entwickelt werden. Hier besteht insbesondere in der männerspezifischen
Gesundheitsförderung Nachholbedarf.