Einleitung und Hintergrund: Medizinische und berufliche Rehabilitationsleistungen (Leistungen zur Teilhabe am
Arbeitsleben) haben zum Ziel, die Erwerbsfähigkeit von Versicherten der Deutschen
Rentenversicherung zu erhalten bzw. diese wieder herzustellen. Mit dem Scientific
Use File (SUF) „Abgeschlossene Rehabilitation“ steht der wissenschaftlichen Öffentlichkeit
erstmalig ein umfassender, repräsentativer Datenpool zu den Rehabilitationsleistungen
der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland zur Verfügung. Material und Methoden: Datenbasis ist der retrospektive Querschnittsdatensatz SUF „Abgeschlossene Rehabilitation
2007“, eine disproportionale Stichprobe (n=117.808 Rehabilitanden) der jährlichen
Vollerhebung aller in der Rentenversicherung abgeschlossenen Rehabilitationsleistungen
des Jahres 2007. Der Datenfile um-fasst die Bereiche Demografie, Bildung und Arbeitswelt,
Antragstellung, Verlauf und Ergebnis abgeschlossener medizinischer Rehabilitationen
sowie Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. In dem 1-Jahres-Fenster sind für den
erfassten Personenkreis ggf. mehrere Leistungen aufgenommen, weshalb der Datensatz
für diese Fälle eine Panelstruktur aufweist. Ergebnisse: Am Beispiel dreier sehr unterschiedlicher Diagnosegruppen – chronischer Rückenschmerz,
psychische Erkrankungen, Neubildungen – erläutert der Beitrag methodische Besonderheiten
bei der Datenauswertung (z.B. Repräsentativität und Bezugsgrößen für die Rehabilitanden
des SUF, Datenquellen und Datenqualität des Datensatzes) und grundlegende inhaltliche
Rahmenbedingungen (z.B. Kostenträgerschaft, Zugangsvoraussetzungen, Ergebnismessung)
bei der Interpretation des Datenmaterials. Diskussion: Der SUF „Abgeschlossene Rehabilitation 2007“ ermöglicht der einschlägigen wissenschaftlichen
Öffentlichkeit erstmalig umfangreiche und für die Rentenversicherung repräsentative
Datenanalysen zu den Themenfeldern Reha-Systemforschung, Versorgungsforschung, Reha-Qualitätssicherung
und Reha-Epidemiologie durchzuführen. Die Datenauswertung und die Interpretation der
empirischen Befunde bedürfen allerdings fundierter Kenntnisse der rechtlichen und
strukturellen Rahmenbedingungen dieses Versorgungssegments sowie einer detaillierten
Auseinandersetzung mit den methodischen Besonderheiten des Datenmaterials. Literatur: Deutsche Rentenversicherung Bund: Statistik der Deutschen Rentenversicherung Rehabilitation
2007, Band 169, Berlin, 2008