3Universität Porto, Porto, Portugal; 4Universität Athen, Athen, Griechenland; 5Universität Kaunas, Kaunas, Litauen; 6Karolinska Institute, Solna, Schweden
Hintergrund: Gewalt gegen Menschen ist zunehmen ein Public Health Problem – allein schon wegen
der wahrscheinlichen demographischen Veränderungen in den nächsten Jahrzehnten. Ziele
dieser repräsentativen Community-Studie waren daher 1) Beschreibung der Prävalenzraten
von Gewalt gegen Menschen über 60 Jahre in sechs europäischen Ländern (Deutschland,
Italien, Litauen, Portugal, Schweden, Spanien); 2) Beschreibung der Unterschiede in
den Prävalenzraten in den teilnehmenden Ländern sowie die Analyse der Zusammenhänge
von Gewalt und Depression und Angst. Methode: Community Studie mit standardisierten Erfassungsinstrumenten zu soziodemographischen
Variablen, zu Gewalt und Vernachlässigung sowie zu seelischer Gesundheit. Die statistische
Auswertung erfolgte zunächst bivariat und im nächsten Schritt multivariat mittels
Regressionsanalysen. Ergebnisse: Insgesamt nahmen n=4467 Personen an der Studie teil. Die Responserate lag zwischen
18,9% und 87,4%. Die Prävalenzraten von Gewalt lagen am höchsten in Deutschland, Litauen
und Schweden. Die Prävalenzraten unterschieden sich jedoch hinsichtlich der Formen
und den Zusammenhängen mit seelischer Gesundheit in den teilnehmenden Ländern. Ausblick: Gewalt und Vernachlässigung sind ein bedeutsames Public Health Problem, das sowohl
Kinder und Jugendliche als auch ältere Menschen betrifft.