Hintergrund: In den vergangenen Jahren hat sich die Qualitätssicherung in der Gesundheitsförderung
vielfältig entwickelt. Insbesondere für komplexe Interventionen (z.B. auf Gemeindeebene)
ist das Qualitätsmanagement eine große Herausforderung. Eine Voraussetzung für die
Qualität von Interventionen ist die Definition klarer und messbarer Ziele. Diese Ziele
liegen auf unterschiedlichen Ebenen und beziehen sich in der Gesundheitsförderung
neben den Wirkungen auf Verhalten und Verhältnisse z.B. auch auf die Sicherung der
Nachhaltigkeit für die geschaffenen Angebote und Strukturen oder einen Transfer der
Handlungsansätze. Methoden: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der 11 Aktionsbündnisse „Gesunde Lebensstile
und Lebenswelten“ des BMG wurden neben anderen Instrumenten und Methoden Zielerreichungsskalen
eingesetzt und erprobt. Das ursprünglich von Kiresuk und Shermann (1968) in der Gemeindepsychiatrie
entwickelte Verfahren konnte sich in vielen Anwendungsbereichen bewähren, wird aber
in der Gesundheitsförderung bislang nur selten eingesetzt. Für das Goal Attainment
Scaling werden zunächst individuelle bzw. projektbezogene Ziele definiert und Indikatoren
festgelegt, anhand derer zu einem ebenfalls festzulegenden Zeitpunkt die Zielerreichung
erfasst wird. Ergebnisse: In der Anwendung der Zielerreichung bei den Aktionsbündnissen werden die Zielerreichungsskalen
meist stufenweise aufgebaut, d.h. die Zielerreichung wird schrittweise verfolgt und
jeweils anschließend fortgeschrieben. Damit können die Zielerreichungsskalen auch
zur Begleitung der Arbeitsprozesse und so für die Sicherung von Aspekten der Prozessqualität
eingesetzt werden. Schlussfolgerungen: Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Zielerreichungsskalen als praktikables und
nützliches Instrument in Aktionsbündnissen zur Gesundheitsförderung eingesetzt werden
können. Sie erfordern die Festlegung klarer und handhabbarer Ziele und unterstützen
die Qualitätssicherung im Bereich der Prozessqualität.