Einleitung: Benchmarking wird als Instrument der Qualitätsförderung zunehmend im Gesundheitswesen
eingesetzt. Von 2003 bis 2008 förderte das Bundesgesundheitsministerium 10 Benchmarkingverbünde
in Deutschland, die zum Förderende evaluiert wurden. Ein zentrales Evaluationsziel
bestand darin, den Umfang der Benchmarkingaktivitäten zu erheben. Material und Methoden: Benchmarking wird in diesem Evaluationsansatz als eine Methode des organisationellen
Lernens verstanden, die aus zwei sich ergänzenden Teilen besteht: der Suche nach den
Guten/Besten (mittels Qualitätsvergleichen) und dem Lernen von diesen. 5 Ausbaustufen
des Benchmarking werden unterschieden, die idealtypischerweise aufeinander aufbauen:
Stufe A Qualitätsdarstellung einzelner Benchmarking-Partner im Vergleich, Stufe B
Suchen nach und Einbinden der besten/guten Benchmarking-Partner, Stufe C Lernen von
den besten/guten Benchmarking-Partnern, Stufe D Umsetzung des Gelernten: Benennung
der Aktion, Stufe E Prüfung der Zielerreichung nach den Benchmarking-Lernschritten.
Die Zuordnung der Verbünde zu den Ausbaustufen erfolgte als querschnittliche Erhebung
zum Förderende durch Auswertung der Projektzwischen- und -abschlussberichte, schriftliche
Selbstauskünfte und ergänzende Interviews der Leiter und Koordinatoren. Ergebnisse: 9 der 10 Benchmarkingverbünde konnten evaluiert werden. Mit Abschluss der Förderphase
hatten 4 der Verbünde Kennzeichen aller Ausbaustufen entwickelt und wurden der Stufe
E „Prüfung der Zielerreichung nach den Benchmarking-Lernschritten“ zugeordnet. Ein
Verbund wurde der Ausbaustufe A „Qualitätsdarstellung einzelner Benchmarking-Partner
im Vergleich“ und 4 Verbünde den Stufen C „Lernen von den besten/guten Benchmarking-Partnern“
und E zugeordnet. 6 Verbünde setzten ihr Benchmarking-Vorhaben über die Förderperiode
hinaus fort. Bei einem Verbund war die Fortsetzung noch ungewiss, einer stellte sein
Benchmarking ein und ein Verbund hat sein Benchmarking-Konzept auf andere Regionen
übertragen. Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Benchmarking-Verbünde folgen nur zum Teil dem idealtypischen sukzessiven Durchlaufen
der Ausbaustufen. In der Praxis des Benchmarking zeigt sich ein Verbesserungspotenzial
insbesondere bei der differenzierten Analyse der Prozesse und Strukturen, die die
herausragenden Ergebnisse der „Besten“ begründen, und bei der Förderung, diese Verfahren
bei den „Schlechteren“ zu implementieren.