Hintergrund: Viele Studien enthalten entweder US-amerikanische oder europäische Studienpopulationen.
Es ist daher von Interesse, in wie weit sich diese Populationen im Hinblick auf die
Verteilung von Basischarakteristika, das Verschreibungsmuster von oralen Kontrazeptiva
(OCs), Verteilung von Risikofaktoren und Lebensstil-Mustern unterscheiden. Material und Methoden: Die „International Active Surveillance Study of women taking Oral Contraceptives
(INAS-OC)“ wird sowohl in den USA als auch in verschiedenen Europäischen Ländern durchgeführt
und ist eine prospektive, kontrollierte, nicht interventionelle Kohortenstudie. Der
Studienbeginn war 2005 in den USA und 2008 in Europa. Fragen bei Einschluss in die
Studie umfassen u.a. demographische Daten, Gründe für die Nutzung des oralen Kontrazeptivums
und Begleitmedikation. Ergebnisse: Bisher wurden mehr als 65,000 Frauen in die Studie eingeschlossen. Das durchschnittliche
Alter der US Population ist 26,2 Jahre im Vergleich zu 25,2 Jahren in Europa. OCs
wurden nicht nur zur Verhütung, sondern auch für Akne (14,6% in den USA und 13,3%
in Europa) und das Prämenstruelle Syndrom/Prämenstruelle Dysphorie verschrieben (20,6%
USA und 10,4% Europa). Insgesamt gaben 24,9% der US-Studienpopulation und 16,8% der
europäischen Population an, das OC nicht ausschließlich zur Verhütung zu benutzen.
In Europa nutzten weniger Frauen Begleitmedikamente zum Baseline-Zeitpunkt als in
den USA (12,0% vs. 25,9%). In den USA nahmen mehr als ein viertel dieser Frauen psychotrophe
Medikamente, vornehmlich Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Aktuelle
Ergebnisse werden auf dem Kongress präsentiert. Schlussfolgerung: Insgesamt gesehen haben OC Nutzerinnen aus Europa und den USA ähnliche demographische
Charakteristika. Die Indikationen für OC Verschreibungen in den USA und Europa unterscheiden
sich jedoch deutlich. Zusätzlich scheint das Potential für Arzneimittelwechselwirkungen
bei OC Nutzerinnen in den USA größer zu sein als in Europa.