Einleitung: Die Kohortenstudie „Ohrkan“ wurde vor dem Hintergrund von Nachrichten über vermehrtes
Auftreten von Hörschäden unter Jugendlichen konzipiert. Diese Schädigungen werden
vornehmlich auf tragbare Musikabspielgeräte und Diskothekenbesuche zurückgeführt.
Ziel der Studie ist es, valide Daten zu Änderungen des individuellen Hörvermögens
unter Jugendlichen und der Prävalenz von Hörschwellenverschiebungen zu generieren
und Einflussfaktoren auf die Entstehung von Hörschäden zu identifizieren. Die Baseline-Erhebung
läuft seit Oktober 2009, wobei die Rekrutierung über Schulen erfolgt, da so eine erhöhte
Teilnahme erwartet wurde. Das Studienkonzept von „Ohrkan“ soll hier dargestellt sowie
die Schulklassen-spezifischen Responseraten und deren Einflussfaktoren im ersten Rekrutierungsjahr
bewertet werden. Material und Methoden: Alle Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe im Schuljahr 2009/2010 und 2010/2011,
die eine Schule in der Stadt Regensburg besuchen, können an der Studie teilnehmen
(angestrebtes n=2000). Die Rekrutierung der Jugendlichen erfolgt über die Schulen,
deren Teilnahmebereitschaft als erstes eingeholt werden muss. Individuelle Gespräche
mit den betreuenden Lehrkräften werden angestrebt, sind aber nicht immer möglich.
In den teilnehmenden Schulen werden die Studienmaterialien ausgeteilt. Anschließend
wird die Studie von einer Studienmitarbeiterin im Rahmen des Unterrichts vorgestellt
und Untersuchungstermine vereinbart. Schulklassen können im Klassenverband zu den
Terminen erscheinen; alternativ – falls die Schule hierzu nicht bereit ist – können
individuelle Termine vereinbart werden. Die Datenerhebung erfolgt über selbstauszufüllende
Fragebögen und umfasst Angaben zu Problemen des Hörens, Risikofaktoren für das Gehör
(insbesondere Musikhören über Kopfhörer, Diskothekenbesuch), sozioökonomischen Hintergrund
und zu der medizinischen Vorgeschichte. Parallel dazu werden drei audiologische Untersuchungen
des Gehörs (Tympanometrie, Tonaudiometrie, DPOAE) in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums
Regensburg durchgeführt. Schulklassen-spezifische Responseraten des ersten Rekrutierungsjahres
werden dargestellt und der Einfluss folgender Faktoren überprüft: Schulart, Träger,
Gespräch mit betreuender Lehrkraft, Teilnahme an der Untersuchung im Klassenverband.
Ergebnisse/Schlussfolgerung: Von 26 Regensburger Schulen mit 9. Jahrgangstufe nehmen 25 an der Studie teil. Unsere
Erfahrungen mit den Schulen sowie Ergebnisse bezüglich Einflussfaktoren auf die Responserate
können bei der Planung anderer schulbezogener Studien hilfreich sein.