Einleitung/Hintergrund: Gewalt gegen Menschen über 80 Jahren ist zunehmend in Deutschland und in Europa ein
Public – Health Problem. Gewalt kann sich in Aktionen oder in Unterlassung von Aktionen
manifestieren. Formen der Gewalt gegen ältere Menschen sind physische, sexuelle Gewalt
als auch psychische. Von Januar bis Juli 2009 führten wir die europäische Community-basierte
Querschnittstudie „Gewalt gegen ältere Menschen in Europa (Abuse of the elderly in
Europe, ABUEL) bei Menschen zwischen 60 und 84 Jahren in Deutschland, Griechenland,
Italien, Litauen, Portugal, Spanien und Schweden durch. Ziele waren: 1) die Beschreibung
der Art und der Häufigkeit von Gewalt gegen ältere Menschen in den an der Studie teilnehmenden
Ländern; 2) Beschreibung des Zusammenhangs von soziodo-demographischen Charakteristika
mit der erfahrenen und berichteten Gewalt; 3) Analyse der Unterschiede zwischen den
teilnehmenden Ländern in der Art und Häufigkeit der erfahren Gewalt und die Beschreibung
des Zusammenhangs der erfahrenen Gewalt mit Depression und Angst. Material/Methoden: Zunächst wurde die Variablen univariat beschrieben, dann bivariat der Zusammenhang
zwischen Land als Einflussfaktor und er Art und dem Ausmaß der berichteten Gewalt
sowie der Zusammengang zwischen berichteter Gewalt und Depression und/oder Angst.
Dann erfolgt eine multivariate Analyse. Ergebnisse: Responseraten waren sehr unterschiedlich und variierten von 18,9% in Deutschland
bis zu 87,4% in Portugal. Insgesamt nahmen N=4467 (N=2559 Frauen, N=1908Männer) Personen
in den teilnehmenden Ländern an der ABUEL Studie teil (Mittelwert des Alters: 70,24;
SD=6,797). 22,6% der Interviewten (n=1009) berichteten irgendeine Art von Gewalt;
11,0% (n=490) schwere Gewalt. Die Länder waren signifikant mit der Art und der Häufigkeit
von Gewalt assoziiert. Erfahrene Gewalt war signifikant mit der Häufigkeit und der
Schwere von Angst assoziiert. Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Studie ist eine Community Studie und ist daher nicht repäsentativ für die Länder,
es werden dringen bevölkerungsrepräsentative Studien zum Zusammenhang von Gewalt und
Gesundheit benötigt.