Einleitung: Informationen zu Nichtteilnehmerinnen an epidemiologischen Studien beinhalten wichtige
Hinweise über den Unterschied zu den Teilnehmerinnen. In der MARZY-Studie liegen für
die Nichtteilnehmerinnen die gleichen Fragebogeninformationen vor wie für die Teilnehmerinnen.
Um die Teilnahme an Studien zu steigern, ist es wichtig, determinierende Faktoren
hierfür zu identifizieren. In der vorliegenden Auswertung wurden Unterschiede bezüglich
sozialer Determinanten für eine Teilnahme an der MARZY-Studie untersucht. Methoden: In der Basisuntersuchung der MARZY-Studie, einer bevölkerungsbezogenen Kohortenstudie
zur Früherkennung des Zervixkarzinoms, wurden von 2005 bis 2007 5.000 Probandinnen
im Alter zwischen 30 und 65 Jahren in der Stadt Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen zufällig
über die Einwohnermeldeämter ausgewählt, und zu einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung
plus Studienabstrich bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin ihrer Wahl eingeladen.
Dabei wurde um die schriftliche Beantwortung eines Fragebogens, der unter anderem
Fragen zu soziodemographischen Faktoren enthielt, gebeten. Im Falle einer Nichtteilnahme
wurden die Frauen telefonisch kontaktiert, mit der Bitte um die Beantwortung derselben
Fragen. Mit einer multiplen logistischen Regressionsanalyse wurden die relevanten
soziodemographischen Einflussfaktoren der Nichtteilnahme identifiziert. Ergebnisse: Insgesamt haben 2475 Frauen einen Studienabstrich erhalten. In dieser Auswertung
wurden sie mit 807 Nichtteilnehmerinnen verglichen, für die die gleichen Informationen
vorlagen. Die Regressionsanalyse ergab eine höhere Nichtteilnahme bei steigendem Alter
(OR: 1,04; 95% CI: 1,02–1,05), niedriger Bildung (OR: 1,74; 95% CI: 1,32–2,31), Migrationshintergrund
(OR: 1,60; 95% CI: 1,17–2,20) sowie einer seltenen Teilnahme an der Krebsfrüherkennungsuntersuchung
(OR: 2,60; 95% CI: 2,03–3,33). Schlussfolgerungen: Als wichtige Faktoren der Nichtteilnahme wurden zunehmendes Alter, niedrige Bildung
und Migrationshintergrund identifiziert. Trotz der Verwendung von Fragebögen in mehreren
Sprachen und türkisch- und russischsprachigen Interviewerinnen bleibt Migrationshintergrund
ein wichtiger Faktor für die Nichtteilnahme.