Einleitung/Hintergrund: Analysen von Ernährungsmustern bieten eine ganzheitliche Betrachtung des Verzehrsverhaltens.
Möglicherweise spielen diese Muster bereits im Jugendalter eine wichtige Rolle für
den Ernährungs- und Gesundheitsstatus. Anhand von Daten des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys
(KiGGS) wurden Ernährungsmuster für Jugendliche ermittelt und hinsichtlich ihrer Auswirkungen
auf Indikatoren des Ernährungszustands untersucht. Material und Methoden: In KiGGS wurden im Zeitraum 2003–2006 17.641 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und
17 Jahren u.a. bezüglich ihres Ernährungszustands und -verhaltens befragt. Zeitgleich
wurden diverse biochemische Indikatoren des Ernährungsstatus in Blutproben gemessen.
In der Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EskiMo) wurde eine Unterstichprobe (N=1272)
im Jahr 2006 noch intensiver zu ihrer Ernährung befragt. Bei den 11- bis 17-jährigen
TeilnehmerInnen wurden Varianzanalysen getrennt nach Alter und Geschlecht durchgeführt,
wobei Mittelwerte mit Konfidenzintervallen von Jugendlichen mit ernährungsphysiologisch
günstigen und ungünstigen Ernährungsmustern hinsichtlich verschiedener ernährungsassoziierter
Blutparameter verglichen wurden. Die Analysen wurden mit der Statistik-Software SPSS,
Version 17.0 durchgeführt. Ergebnisse: Die Gruppe mit ernährungsphysiologisch weniger wünschenswertem Ernährungsmuster zeigte
im Gegensatz zur Vergleichsgruppe bei 15- bis 17-jährigen Mädchen signifikant ungünstigere
Mittelwerte für Folsäure im Erythrozyten und bei gleichaltrigen Jungen für Vitamin
B12, Homocystein und Anorganischem Phosphat. Für Kalzium und Alkalische Phosphatase
waren die Werte bei 15- bis 17-jährigen Jungen und für Hämoglobin bei 12- bis 14-jährigen
Mädchen jedoch günstiger. Bei 12- bis 14-jährigen Jungen wurden keine statistisch
signifikanten Unterschiede gefunden. Ein zweites ermitteltes (eher wünschenswertes)
Muster zeigte bei Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren einen Zusammenhang mit Anorganischem
Phosphat und im Alter von 15 bis 17 Jahren einen Zusammenhang mit Serumfolat. Bei
Mädchen gab es keine signifikanten Unterschiede. Diskussion/Schlussfolgerungen: Bereits im Jugendalter sind bestimmte Ernährungsmuster mit wichtigen Blutparametern
assoziiert. Weitere Untersuchungen dieser Muster könnten Impulse für zielgruppenspezifische
und problemorientierte Präventionsstrategien zur Verbesserung der Ernährung im Jugendalter
geben.