Hintergrund: Es ist wenig dazu bekannt, wie aufgeschlossen junge Familien in ihrem häuslichen
Umfeld auf ein proaktives Interventionsangebot zur Reduktion der Tabakrauchexposition
von Kleinkindern reagieren. Ziel der Studie ist es zu untersuchen (1) wie viele Familien
Auskunft über gesundheitsrelevantes Verhalten und die familiäre Situation geben, (2)
wie hoch der Anteil an Familien mit mindestens einem rauchenden Familienmitglied an
allen Familien mit Kindern unter 4 Jahren in einer Region ist und (3) wie viele dieser
Familien an einem gesundheitsfördernden Kurzinterventionsangebot teilnehmen. Methoden: Alle Familien einer definierten nordostdeutschen Region mit Kindern unter 4 Jahren
wurden schriftlich gebeten, an einer Gesundheitsstudie über junge Familien teilzunehmen.
Die Familien konnten selbst (via kostenfreien Telefonanruf) mit den StudienmitarbeiterInnen
Kontakt aufnehmen oder deren persönlichen Besuch abwarten. Die Befragung der Familien
fand direkt im Haushalt oder telefonisch statt. Hatte mindestens ein Familienmitglied
in den letzten 4 Wochen täglich mindestens eine Zigarette geraucht, galt das Einschlusskriterium
für die Kurzinterventionsstudie als erfüllt und die Familie wurde um Studienteilnahme
gebeten. Vorläufige Ergebnisse zur Erreichbarkeit: Zu einem Anteil von 92,2% (N=3308) der 3586 Familien im Befragungsgebiet konnte ein
persönlicher Kontakt hergestellt werden. Von diesen erfolgreich kontaktierten Familien
gaben 80,4% (N=2661) Auskünfte zum Gesundheitsverhalten und der familiären Situation.
Unter den auskunftsbereiten Familien befinden sich 48,4% (N=1288) Raucher- und 51,6%
(N=1373) Nichtraucherfamilien. 71,5% (N=921) der Raucherfamilien gaben ihr Einverständnis
zur Teilnahme an der Kurzintervention. Vergleichsdaten (Soziodemografie, tabakattributable
Erkrankungen des Kindes, subjektive Gesundheitskompetenz) zwischen Raucher- und Nichtraucherfamilien
werden präsentiert. Schlussfolgerungen: Junge Familien sind sehr bereit, im häuslichen Umfeld über ihr Gesundheitsverhalten
Auskunft zu geben. In der Hälfte der befragten Familien befinden sich rauchende Familienmitglieder
und könnten Kinder (un)mittelbarer Belastung durch Passivrauch ausgesetzt sein. Es
besteht eine hohe Bereitschaft für die Teilnahme an einer Kurzintervention zur Reduktion
der Tabakrauchexposition.