Rofo 2010; 182(10): 841-842
DOI: 10.1055/s-0030-1267300
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Computertomografie – Mehr DAR durch Iohexol

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Publication Date:
04 October 2010 (online)

 

Zeitverzögerte unerwünschte Reaktionen (DAR: Delayed adverse Reactions) aufgrund von parenteral verabreichten iodhaltigen Kontrastmitteln treten häufiger auf als bisher angenommen. Loh et al. haben nun am Beispiel von Patienten, die sich einer CT unterzogen, untersucht, wie sich die Gabe des Röntgenkontrastmittels Iohexol auf die Inzidenz von DAR auswirkt. Radiology 2010; 255: 764–771

Bei 14,3 % der Probanden der Iohexol-Gruppe identifizierten die Autoren DAR – im Fall der CT-Kontrollgruppe ohne Kontrastmittelgabe waren es 2,5 %. An der 2-jährigen, prospektiven, monozentrischen Studie nahmen 539 Erwachsene teil, die sich in einem akademischen Lehrkrankenhaus einer CT unterzogen. Bei 258 Studienteilnehmern kam Iohexol zum Einsatz, und 281 CT wurden ohne Kontrastmittelgabe durchgeführt. Die Prüfärzte baten die Studienteilnehmer alle DAR in einem Fragebogen zu vermerken, die später als 1 h nach der Untersuchung auftraten. Der Fragebogen umfasste insgesamt 16 Symptome. Dazu gehörten beispielsweise Ausschläge, Hautrötungen und Hautschwellungen. Patienten mit möglicherweise klinisch relevanten Hautreaktionen erhielten die Möglichkeit, sich einer vollständigen dermatologischen Untersuchung zu unterziehen.

Nach Adjustierung für Alter und Geschlecht verzeichneten die Autoren beim Vergleich der beiden Studiengruppen einen statistisch signifikanten Unterschied hinsichtlich des Anteils der Patienten mit DAR. 37 (14,3 %) von 258 Patienten der Iohexol-Gruppe und 7 (2,5 %) von 281 Patienten der Kontrollgruppe berichteten von DAR (p < 0,0001). Hautausschläge waren bei 2,7 % der Studienteilnehmer zu verzeichnen, die im Zuge der CT Iohexol erhielten – gegenüber 0,36 % in der Kontrollgruppe (p = 0,0311). Folgende DAR traten ebenfalls in der Iohexol-Gruppe signifikant häufiger auf als in der Kontrollgruppe:

Hautrötungen (p = 0,0055), Hautschwellungen (p = 0,0117) und Kopfschmerzen (p = 0,0246).

DAR, die die Haut betrafen, umfassten Ausschläge im Gesicht, am Hals, an Brust und Rücken sowie an den Extremitäten und waren häufig mit Schwellungen, Rötungen und Juckreiz assoziiert.

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