Rofo 2010; 182(10): 845
DOI: 10.1055/s-0030-1267304
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Kolorektale und extrakolonische Neoplasien – CT-Kolonografie: Vorteile für gleichzeitiges Screening?

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Publication Date:
04 October 2010 (online)

 

Gegenüber der konventionellen Vorsorge-Koloskopie bietet ein Darmkrebs-Screening mittels CT-Kolonografie (CTC) die Chance, neben Kolontumoren auch extrakolonische Neoplasien im Bereich von Abdomen, Becken und Lungenbasis zu detektieren. Wie oft und in welchem Stadium kolorektale und extrakolonische Neoplasien im Rahmen eines CTC-Screenings entdeckt werden und wie sich dies auf das Überleben auswirkt, haben Pickhardt et al. retrospektiv analysiert. Radiology 2010: 255: 83–88

Im Rahmen eines groß angelegten CTC-Screenings wurden von April 2004 bis März 2008 an 2 US-Instituten 10 286 Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von knapp 60 Jahren untersucht. Die Befundung erfolgte direkt im Anschluss an die Untersuchung. Von jedem Patienten mit einem histologisch bestätigten kolorektalen oder extrakolonischen Karzinom dokumentierten die Untersucher Tumorstadium, Therapie und klinisches Ergebnis. Fortgeschrittene kolorektale Adenome wurden ausgeschlossen. Die mittlere Nachbeoachtungszeit betrug 30 Monate (Spanne: 12–56 Monate). Die CTC detektierte bei 58 Patienten (0,56 %) 1 malignen 88Tumor. In 22 Fällen (0,21 %) lag 1 kolorektales Karzinom vor. In den übrigen 36 Fällen (0,35 %) handelte es sich um extrakolonische Neoplasien. 31 Karzinome (53 %), 12 kolorektale und 19 extrakolonische, wiesen ein Stadium I auf. In 6 (3/3), 12 (4/8) bzw. 7 (2/5) Fällen lag bereits ein Stadium II, III oder IV vor. Zum Zeitpunkt des letzten Follow-up waren 3 Patienten (5,2 %) infolge ihres Krebsleidens (Darmkrebs im Stadium IV, Bronchialkarzinom, Mesotheliom) verstorben. Pro 500 Screening-Teilnehmer detektierte die CTC 1 Kolorektalkarzinom und pro 300 gescreenten Personen 1 extrakolonischen Tumor.

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