Z Gastroenterol 2010; 48 - PP2
DOI: 10.1055/s-0030-1267647

Neuartige killer-dendritische Zellen induzieren zytopathische CD8+ T17 Zellen

A Krömer 1, K Edinger 1, XC Li 2, HJ Schlitt 1, EK Geissler 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • 2The Transplant Institute, Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, Boston, MA, USA

Fragestellung: Jüngst wurden neuartige Subsets von NK Zellen beschrieben, welche phänotypische Eigenschaften dendritischer Zellen (DCs) besitzen. Es ist bisher unklar, welche Rolle diese DC-artigen NK Zellen (NKDCs) in der CD8-T-Zellantwort spielen, was jedoch ein entscheidendes immunologisches Problem darstellt.

Methodik: Um CD3-NK1.1+ NKDCs näher charakterisieren zu können, generierten wir homozygote DC-Reportermäuse (B6.CD11c-GFP Mäuse), in welchen die Expression des DC-Markers CD11c genetisch an die Coexpression von GFP und des Diphterie-Toxin-Rezeptors geknüpft ist. Darüber hinaus erzeugten wir CD8-T-Zellrezeptor-transgene B6.OTI-Foxp3-GFP-Knockin-Mäuse, um die Rolle von DC-artigen NK Zellen in der CD8-T-Zellantwort genauer untersuchen zu können.

Ergebnis: Zunächst zeigten wir per polychromatischem FACS, dass Subsets von NK Zellen in B6.CD11c-GFP Mäusen tatsächlich DC-relevante Marker wie z.B. CD11c, B220, CD86 und MHCI exprimieren. Daher hypothesierten wir, das NKDCs per se in der Lage sind, antigen-spezifische CD8-T-Zellantworten in vitro zu induzieren. Wichtigerweise zeigte sich in unserem OTI-Foxp3-GFP-Knockin-Model, dass NKDCs, vergleichbar mit B Zellen, eine robuste Proliferation CD8+GFP- T-Effektorzellen induzieren, die überraschenderweise deutlich stärker als eine durch plasmazytoide DCs induzierte CD8-T-Effektorantwort ausfällt. Darüber hinaus fanden wir, dass NKDCs zwar kaum Foxp3+CD8+ regulatorische T-Zellen generieren, jedoch im Vergleich zu anderen APCs in der Präsenz von IL-6 und TGF-β eine starke zytopathische CD8+T17-Effektorzellantwort induzieren, welche entscheidend für die Pathogenese autoimmunologischer Erkrankungen zu sein scheinen.

Schlussfolgerung: Wir schlussfolgern, dass NKDCs als wesentliche Induktoren von zytopathischen CD8+T17-Effektorzellen eine unterschätzte jedoch entscheidende Rolle in der Regulation von Autoimmunantworten spielen dürften.