Z Gastroenterol 2010; 48 - K41
DOI: 10.1055/s-0030-1267691

Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Elastometrie des Pankreas: erste Erfahrungen

RS Görtz 1, D Muskoski 1, M Waldner 1, MF Neurath 1, D Strobel 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen

Problemstellung: Die Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Elastometrie kann mittels Ultraschallimpulstechnik die Schwerwellengeschwindigkeit im Gewebe und damit die Elastizität von Organen messen. Ziel der Studie war, gesundes Pankreasparenchym, Pankreaslipomatose, chronische Pankreatitis und Pankreaskarzinom mittels Elastometrie zu untersuchen.

Patienten und Methode: 47 Patienten (27 Frauen, 21Männer, mittleres Alter 54 Jahre, Spannweite 20–90 Jahre) wurden mit dem Schallkopf 4C1 des Ultraschallgerätes Siemens S2000 untersucht. Mittels ARFI wurde 31 x gesundes Pankreasparenchym, 4 x Pankreaslipomatose, 5 x chronische Pankreatitis und 7 x Pankreaskarzinom quantifiziert. Die Ergebnisse der Scherwellengeschwindigkeit (m/s) wurden als arithmetisches Mittel±Standardabweichung (Spannweite) angegeben. Zur statistischen Auswertung wurde der t-Test verwendet.

Ergebnisse: Die ARFI Elastometrie des gesunden Pankreasgewebes ergab 1,29±0,3m/s (0,80–1,88), der Pankreaslipomatose 1,56±0,1m/s (1,46–1,63), der chronischen Pankreatitis 2,47±0,8m/s (1,25–3,13) und des Pankreaskarzinoms 3,07±0,8m/s (1,89–4,19). Die Unterschiede der Elastometrie zwischen chronischer Pankreatitis und Pankreaskarzinom (p=0,23) und zwischen normalen Parenchyms und Lipomatose ebenso (p=0,09) waren nicht signifikant.

Schlussfolgerungen: Gesundes Pankreasgewebe, sowie lipomatotisch verändertes Pankreas unterscheiden sich in ihrer Elastizität nicht. Pankreaskarzinome stellen sich deutlich härter als normales Gewebe dar. Eine elastometrische Differenzialdiagnose zwischen chronischer Pankreatitis und Pankreaskarzinom erscheint nicht möglich. Eine größere Fallzahl ist nötig, diese vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen.